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Radiolarian taxonomy

Fast unsere gesamte Forschung an Organismen ist zu einem gewissen Grade auf eine genaue Taxonomie angewiesen. Taxonomieforschung an Stahlentierchen ist regelmäßiger Bestandteil der Arbeit der Mikropaläontologie-Gruppe am MfN. Dies gilt vor allem für Arten, die im Plankton lebend oder in Tiefseesedimenten entdeckt werden. Die MfN-Gruppe gehört auf diesem Gebiet zu den weltweit führenden Gruppen. Zusätzlich zu der primären, beschreibenden Taxonomie an Radiolarienarten (in den letzten Jahren sind etwa 100 neue Artenbeschreibungen veröffentlicht worden) trägt das MfN zu Bemühungen bei, die internationale, oft weit verstreuteun Literatur zu Radiolarien zusammenzufassen und spielt dabei oft eine führende Rolle. Dies beginnt mit den Werken von C. G. Ehrenberg, dessen Sammlung das MfN beherbergt, bis zur Gegenwart.

 

Diese Zusammenfassungsarbeit geschieht auf zweierlei Weise. Zum einen arbeitet die MfN-Gruppe mit Partnern wie dem internationalen Tiefseebohrungsprogamm IODP zusammen, stellt standardisierte Listen empfohlener Namen zusammen, die ständig aktualisiert werden und auch Synonyme einbeziehen. Diese Namensliste für Radiolarien steht ihrerseits in Verbindungen mit anderen weltweiten Bemühungen um die Vereinheitlichung biologischer Namen, etwa WoRMS, über das vom betriebene NSB-Datenbanksystem (das auf einer eigenen Forschungsthemenseite auf dieser Website beschrieben wird). Zum anderen werden für die einzelnen Arten vollständige Online-Katalogeinträge eingestellt, mit der ursprünglichen Beschreibung und späteren Änderungen, Abbildungen und Zitaten aus der Primärliteratur. In den letzten zehn Jahren wurden von der MfN-Gruppe meherere Hundert Einträge erstellt, mithilfe der Website der Radiolariencommunity-Website radiolaria.org (J. Dolven und H. Skerpjen, Oslo). Auf dem kürzlich stattgefundenen Niigata Radiolarian Congress (2017) fand die MfN-Gruppe für ihren Vorschlag Unterstützung, diesen Community-Katalog zu erweitern und auf einer neuen Website auf das neuere, leistungsfähigere Online-System Mikotax (J. Young, UCL, London) umzustellen, denn das neue System ist inzwischen Standard in der Mikropaläontologie-Community. Dieses neue Projekt, das auch eine gründliche Revision Radiolarienartentaxonomie beinhaltet, wird in den nächsten Jahren im Zentrum der Forschung der MfN-Gruppe stehen.

Siehe:

Kooperationspartner

  • Noritoshi Suzuki, Tohoku University, Sendai, Japan
  • Chris Hollis und Guiseppe Cortese, GNS, Wellington, New Zealand
  • IODP
  • radiolaria.org
  • mikrotax.org
  • WoRMS

Publikationen

  • Lombari, G., and Lazarus, D., 1988, Neogene cycladophorid radiolarians from North Atlantic, Antarctic, and Noth Pacific deep-sea sediments: Micropaleontology, v. 34, p. 97–135.
  • Lazarus, D., Faust, K., and Popova-Goll, I., 2005, New species of prunoid radiolarians from the Antarctic Neogene: Journal of Micropalaentology, v. 24, p. 97–121.
  • Renaudie, J., and Lazarus, D., 2012-2016, New species of Neogene radiolarians from the Southern Ocean, parts I-IV: Journal of Micropalaeontology (4 papers).
  • Lazarus D, Suzuki N, Caulet JP, Nigrini C, Goll I, Goll R et al. (2015) An evaluated list of Cenozic-Recent radiolarian species names (Polycystinea), based on those used in the DSDP, ODP and IODP deep-sea drilling programs. Zootaxa 3999: 301-333.