Direkt zum Inhalt

Die Citizen Science Community in Deutschland formiert sich

Anmeldung zum Presseverteiler

Bitte beachten Sie, dass nur Personen, die sich über unser Anmeldeformular eintragen, Pressemitteilungen von uns erhalten.

Pressemitteilung,

Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der Forschung hat viele Gesichter. Waren es früher vor allem die klassischen Bereiche der Naturkunde und Lokalgeschichte, engagieren sich ehrenamtliche Mitforscherinnen und Mitforscher heute in vielen anderen Disziplinen, ganz besonders der Nachhaltigkeitsforschung. “Bürgerforschung oder Citizen Science ist etwas Selbstverständliches geworden und wird zunehmend mit einer generellen Öffnung des Wissenschaftssystems in Verbindung gebracht” resümiert Prof. Johannes Vogel, PhD, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin. „Wir freuen uns, dass so viele Menschen sich gemeinsam mit unseren Forscherinnen und Forschern für Natur einsetzen und durch ihr Engagement die Gesellschaft positiv entwickeln.

Wie kann es gelingen, dass Ehrenamtliche sich dauerhaft und nachhaltig in einem Citizen Science Projekt engagieren? Ist die Bürgerforschung offen für alle oder sind hier nur ganz bestimmte Bevölkerungsgruppen aktiv - wie passt das zu europäischen Anforderungen an Offene Wissenschaft (Open Science)? Und wie geht man mit kommerziellen Interessen an von Ehrenamtlichen erhobenen Daten um? Diese und andere wegweisende Fragen für die Zukunft der Bürgerforschung werden auf dem Forum Citizen Science diskutiert. Die Veranstaltung bietet der Community in Deutschland einen Treffpunkt für Austausch und Vernetzung.

„Citizen Science boomt“, sagt Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog. „Das zeigt auch der große Erfolg der Citizen Science-Plattform www.buerger-schaffen-wissen.de, die mittlerweile mehr als 80 Projekte zum Mitforschen vorstellt und über die Idee von Citizen Science informiert.“

Die lange Tradition wissenschaftlicher Forschung durch Ehrenamtliche erhält durch die Möglichkeiten der digitalen Revolution eine neue Qualität. Unabhängig von Beruf oder Bildung messen Menschen Umweltdaten in Echtzeit, transkribieren online historische Dokumente oder erarbeiten gemeinsam Forschungsfragen. Der Erfolg der Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Bürgerinnen und Bürgern zeigt sich in wichtigen Erkenntnissen zu beispielsweise Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Aber auch in den Kultur- und Geisteswissenschaften oder der Gesundheitsforschung übernehmen Bürgerinnen und Bürger eine aktive Rolle. Grund genug, nach dem erfolgreichen Auftakt des Forum Citizen Science im Jahr 2016 dieses Format fortzusetzen und so der Citizen Science Community eine Plattform zu geben, gemeinsam neue Ideen für die Bürgerforschung zu entwickeln.

Einen besonderen Impuls erhält die Bürgerforschung in Deutschland durch die jüngst bewilligte Förderlinie für Citizen Science des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in mehrfacher Millionenhöhe. 13 Projekte aus den unterschiedlichsten Fachdisziplinen werden in den nächsten drei Jahren die Möglichkeit erhalten, ihre innovativen Forschungsvorhaben gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern in die Tat umzusetzen. Doch nicht alle sehen die aktuelle Entwicklung einer Institutionalisierung von Citizen Science unkritisch - manche fürchten gar, die Bürgerforschung werde so ihren besonderen, von der etablierten Wissenschaft unabhängigen Charakter verlieren. Zu dieser und anderen kritischen Fragen, etwa der gesellschaftlichen Relevanz von Citizen Science oder einer möglichen kommerziellen Verwertung von Bürgerforschungs-Daten, erhoffen sich die Veranstalter eine Positionierung der Citizen Science Community in Deutschland.

Das Programm umfasst Vorträge von Prof. Johannes Vogel, der Transdisziplinaritätsforscherin Prof. Ulli Vilsmaier und dem Experten für Crowdsourcing Prof. Henry Sauermann sowie verschiedene Workshops und Diskussionsforen zu aktuellen und kritischen Fragen rund um Citizen Science. Vertreterinnen und Vertreter von Forschungsinstituten und Universitäten, von Vereinen und NGOs sowie Behörden, Wirtschaft und Bürgerinitiativen haben ihr Kommen angekündigt.

Ansprechpartner zur Akkreditierung: Artur Krutsch, info@buergerschaffenwissen.de

Link zum Forum Citizen Science 2017:  http://www.buergerschaffenwissen.de/forum-citizen-science-2017

Information zu Citizen Science in Deutschland: http://www.buergerschaffenwissen.de/

Information zu Citizen Science am Museum für Naturkunde Berlin: https://www.naturkundemuseum.berlin/de/teil-werden/buergerwissenschaften

Schlagworte