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Artenbildung zwischen Orgelpfeifen

Die Sierra de los Órganos ist ein Gebirgszug in der Provinz Pinar del Río, im Westen Kubas. Foto: Alfredo Avila (Public Domain)

Die rot-braunen in die Höhe ragenden Felsen sehen auf den ersten Blick aus wie Orgelpfeifen. Dieser Ähnlichkeit verdankt das kubanische Gebirge Sierra de los Órganos seinen Namen. Die vielen durch Erosion freigelegten Kalkfelsen verstecken auf den ersten Blick ein komplexes Höhlensystem, das sich durch große Höhenunterschiede auszeichnet. Dieser geologisch älteste Teil Kubas hält für Forschende eine artenreiche Fauna bereit.

„In dem Karstgebirge gibt es viele Tiere, die ausschließlich dort vorkommen“, sagt Projektleiter Thomas von Rintelen. Genetisch wurde die Artengemeinschaft in diesem Gebiet bisher nicht untersucht. In einer Pilotstudie untersucht von Rintelen zusammen mit Forschern der Universität Havanna die Prozesse der Artenbildung.

Anhand des gesammelten genetischen Materials von Schnecken, Krabben und Echsen können gleiche Muster in der Entwicklung verschiedener Arten bestimmt werden. Diese werden im nächsten Schritt mit bestimmten geographischen Barrieren wie der Höhe der einzelnen Karst-Hügel und ihrem Alter korreliert. Eine Annahme: Umwelteinflüsse wie Überflutungen von bestimmten Gebieten könnten der Grund für gemeinsame Aufspaltungszeitpunkte verschiedener Arten sein. Weiterhin kann die Verbreitung einzelner Arten an ihre biologische Beschaffenheit und Fähigkeit zur Anpassung gebunden sein.

Das Projekt verbindet die Evolutionsbiologie, Bio- und Phylogeographie. Es bildet die Grundlage für den Aufbau eines größer angelegten Forschungsprojekts.Projekttitel

Projekttitel

Artenbildung im tropischen Karstgebirge - Vergleichende Phylogeographie der Sierra des los Organos, Kuba

Kooperationspartner

Dr. Ariel Ruiz Urquiola , Universidad de La Habana, Kuba

Universität Regensburg

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft - DFG