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Biogeographie von Süßwassermollusken der Wallacea

Biogeographie von Süßwassermollusken der Wallacea

Im Projekt wurden Ausbreitungsmuster von Süßwassermollusken in der Wallacea verglichen, um das komplexe Muster von Vikarianz- und Ausbreitungsereignissen zu beleuchten, dass der Diversifikation dieser Gruppen auf den Molukkeninseln zu Grunde liegt. Dazu wurden detaillierte phylogeographische Analysen vier ausgewählter Gruppen von Süßwassermollusken – drei Schneckenfamilien (Planorbidae, Lymnaeidae, and Neritidae) und einer Muschelfamilie (Sphaeriidae) – durchgeführt. Damit sollten sowohl Ausbreitungsmuster auf und zwischen den Inseln aufgedeckt werden wie auch über die Korrelation der Populationsstruktur auf Inseln mit Eigenschaften dieser (z.B. Größe) und Habitatdiversität und -verfügbarkeit entsprechende Effekte auf Diversifikationsmuster und Populationsstruktur erkannt werden.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass abiotische Faktoren, die für die erfolgreiche  Kolonisierung des Indoaustralischen Archipels und den Artenreichtum essentiell sind, eine größeren Einfluß haben als bisher angenommen.

Es wurde auch eine Übereinstimmung der biogeographischen Muster der Schneckenfamilien Planorbidae und Lymnaeidae und in geringerem Maße auch der Muschelfamilie Sphaeriidae gefunden. Die Vorfahren von Süßwasserschnecken der Wallacea wie auch des Indoaustralischen Archipels im Ganzen lebten sowohl in Asien als auch in Australien. Eine Kombination aktiver (z.B. durch Meerespiegelabsenkungen) und passiver (z.B. durch Transport über Meeresstraßen) Ausbreitung wie auch Vikarianz (z.b. durch Auffaltung von Gebirgen) haben zur gegenwärtigen Verbreitung und Diversifikation beigetragen. Ausbreitung und Diversifikation innerhalb von Inseln sind hierbei entscheidend für die Erklärung der Vielfalt dieser Gruppen auf den untersuchten Inseln. Die gruppenspezifischen Unterschiede der Ausbreitungskapazität scheinen hierbei der wesentliche Faktor zu sein.

Projekttitel

Testen von Hypothesen zur Biogeographie der Wallacea an Süßwassermollusken

Kooperationspartner

Dr. Christian Albrecht, Justus-Liebig-Universität Giessen

Laufzeit

01.02.2012 – 31.05.2017

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)