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Diversitätsmuster der Ordovizischen Radiation

Während des unteren und mittleren Ordoviziums (vor etwa 470 Millionen Jahren) vollzog sich unter marinen Organismen eines der bedeutendsten Diversifizierungsereignisse der Erdgeschichte. Neben abiotischen Steuerungsfaktoren, wie Sauerstoffgehalt, Wassertemperatur und tektonischer Plattenkonfiguration, stehen biologisch-ökologische Mechanismen, allen voran Konkurrenz- und Jagddruck im Verdacht, entscheidend zu diesem Anstieg in der Artenvielfalt beigetragen zu haben. Der Nachweis dieser Faktoren im Fossilbericht ist jedoch schwierig. Eine Chance liefert die Analyse von Diversitätsmustern benachbarter Habitate  in aufeinander folgenden Zeitscheiben. So lässt sich untersuchen, ob Ökosysteme über die Zeit lokal eher zufällig mit Arten „gefüllt“ wurden oder ob der Diversitätsanstieg durch Habitatspezialisierung ihrer Bewohner stattfand. Letzteres wäre ein starkes Indiz für Konkurrenzdruck als Steuerungsfaktor von Diversifizierungsprozessen. Die marinen Abfolgen des Ordoviziums der westlichen USA (Utah, Nevada) bieten mit ihrem Fossilreichtum, ihrer nahezu kontinuierlichen Ablagerungsgeschichte und abwechslungsreichen Habitatarchitektur ideale Bedingungen, um mithilfe quantitativer paläoökologischen Methoden zu testen, inwiefern kleinräumig wirkende biologische Interaktionen Radiationsereignisse beeinflussen.

Laufzeit

01.03.2017 – 28.02.2020

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG