Direkt zum Inhalt

Innenanatomie der Gehörknochen und die Evolution des niederfrequenten Hörens bei Bartenwalen

Niederfrequentes Hören sind mit einer längeren Cochlea und größere Schädelbreite verbunden. Sehr niederfrequentes Hören bei den Mysticeti erschien im mittleren Miozän, Infraschallhören entwickelt sich im späten Miozän.

Unsere Ergebnisse zur Cochlea-Morphologie deuten darauf hin, dass eine Verschiebung des Frequenzbereichs in Richtung des unteren Bereichs, einschließlich der Fähigkeit, sehr tiefe und Infraschallfrequenzen zu hören, mit einer kompakten Windung, einem schnellen Anstieg der Basilarmembran, einem basalen Ende der Basilarmembran unterhalb des Niveaus der Basalwindung, einer zweiten Windung, die über die Basalwindung hinausragt, einem absteigenden Scheitelpunkt und einer hohen Anzahl von Windungen (2,2-fach oder höher) korreliert. Zudem treten bei Walen mit verlängerter Cochlea niedrige Hörschwellen auf. Das sehr niederfrequente Hören (50 Hz und geringer) hatte sich wahrscheinlich bis zum mittleren Miozän entwickelt, und das Infraschallhören (unter 20 Hz) bis zum späten Miozän. Selbst früheste Chaeomysticeti waren wahrscheinlich in der Lage, Frequenzen von 100 Hz und darunter zu hören, und die Fähigkeit, tiefe Frequenzen innerhalb des hörbaren Bereichs wahrzunehmen, könnte ursprünglich für alle Neoceti gewesen sein. Die Art der Cochlea-Windung erwies sich als nützlich für die Ableitung des Hörbereichs, ebenso wie die Anzahl der Windungen und die Cochlea-Länge in Bezug zur Anzahl der Windungen. Das Radienverhältnis steht nach unseren Studien nicht in direktem Zusammenhang mit dem Hören. Bis heute wurde diese Methode nicht standardisiert und reproduzierbar angewendet.

Kooperationspartner

Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie Berlin

Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Berlin

Technische Universität Berlin

Laufzeit

20.02.2013 – 31.10.2016

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft