Direkt zum Inhalt

Selektives Aussterben beim Perm-Trias-Massenaussterbeereignis

Das verheerendste Aussterbeereignis der Erdgeschichte fand vor 252 Millionen Jahren statt und ist als Perm-Trias-Ereignis bekannt. Als mögliche Ursache dieses Massenaussterbens ist die Übersäuerung der Ozeane ins Spiel gebracht worden, aber bei genauerer Betrachtung der geochemischen Nachweise und Gesteinsspuren fallen mehrere Unstimmigkeiten auf. Hinweise auf eine Übersäuerung der Ozeane finden sich erst nach dem Massenaussterben, was zumindest Zweifel an einer ursächlichen Wirkung aufkommen lässt. Außerdem zeigt sich am hervorragenden Erhaltungszustand von allerersten Larvenstadien und an Muscheln aus der Zeit unmittelbar nach dem Massensterben, deren Schalen keine Zeichen von Erosion oder Reparatur aufweisen, dass weder das Oberflächenwasser noch der Meeresboden von Übersäuerung betroffen waren. Bei einer Übersäuerung des Ozeans ist mit dem Aussterben vor allem jener Tiere zu rechnen, die eine große, schwere Schale besitzen, denn diese reagieren empfindlich auf Übersäuerung. Derzeit ist der einzige stichhaltige Hinweis auf eine Ozeanübersäuerung während des Massenaussterbens das beobachtete selektive Aussterben von Organismen mit großen, schweren Schalen.

Im Übrigen gab es während des Perm-Trias-Ereignisses eine höhere selektive Aussterberate stark kalzifizierter Organismen als zu anderen Zeiten. Es bleiben aber noch weitere Fragen zum genauen Zeitpunkt dieser Selektion und zu Unterschieden zwischen verschiedenen Standorten. Auch ist unklar, ob vielleicht während der Erholungszeit vom Massenaussterben mehrere Übersäuerungsereignisse stattgefunden haben.

 Der Beantwortung dieser Fragen geht das Projekt nach. Dabei werden datenwissenschaftliche Methoden auf Daten über die zeitliche und räumliche Verteilung von Fossilien angewendet, ebenso auf Daten zu ökologischen Eigenschaften, die erwartungsgemäß bei einer Ozeanübersäuerung zu einer Negativselektion führen.

Kooperationspartner

  • Prof. Maria Mutti, Universität Potsdam
  • Dr. Katja Meyer, Willamette University

Laufzeit

01.10.2017 – 01.10.2019

Finanzierung

Geo.X (Helmholtz)