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Fossile Kopffüßer und fossile Korallen

Kopffüßer

Cephalopoda (Kopffüßer) sind eine meeresbewohnende Untergruppe der Mollusken (Weichtiere), deren erste Vertreter gegen Ende des Kambriums vorkamen. Die Sammlung fossiler Cephalopoden im Museum für Naturkunde besteht aus rund 150.000 Objekten und zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Typusmaterial aus.

Die Sammlungsbestände decken alle erdgeschichtlichen Perioden seit dem Ordovizium ab. Vertreten sind Cephalopoden aus den nordischen Geschieben des Altpaläozoikums, Cephalopodenkalke aus dem Devon im Rheinischen Schiefergebirge und devonische Ammoniten aus dem Roteisenstein, aus Polen und Marokko. Von wissenschaftlicher Bedeutung sind zahlreiche Typusexemplare von Ammoniten aus dem Karbon mit weltweiten Fundorten in den USA, in Irland, Deutschland, Portugal und Nordafrika.

Wesentliche Sammlungsbestandteile sind Funde aus der Trias des österreichischen Hallstatt (Sammlung Fischer) sowie Ammoniten und fossile Tintenfische aus dem Jura in Süddeutschland, dem Harzvorland und anderen Regionen (Sammlungen von Buch, Felsberg, Rühle von Lilienstern). Ammoniten aus der Kreide Südamerikas (Sammlung Alexander von Humboldt, Karsten) und Nautiliden aus dem Paleogen und Neogen in Ostafrika (Tendaguru) setzen zudem geografische Schwerpunkte.

Ammonit (c) Antje Dittmann, MfN

Korallen

Korallen sind festsitzende, koloniebildende Nesseltiere (Cnidaria), die erstmals in dem Meer des Ordoviziums auftraten. Mit etwa 10.000 Exemplaren ist die Sammlung fossiler Korallen eine der kleineren Sammlungen des Museums für Naturkunde, sie zeichnet sich jedoch durch ihren hohen historischen Wert aus und schließt mehrere Typusexemplare ein.

Neben der geschichtsträchtigen Sammlung von Schlotheim sind die bei der Tendaguru-Expedition geborgenen Korallen sowie mitteldevonische Korallen aus der Eifel bedeutsam. Die Bestände der Sammlung decken das Känozoikum, das Mesozoikum und zum Teil das Paläozoikum ab.

Geschichte

Grundlage der heutigen Sammlungen sind bedeutende historische Kollektionen, die während des 19. Jahrhunderts unter anderem durch Fischer, Karsten, Otto und von Buch zusammengetragen wurden. Einige Exemplare wurden von Alexander von Humboldt während seiner Südamerika-Expeditionen gesammelt.

Die Korallensammlung geht auf Ernst Friedrich von Schlotheim (1764–1832) zurück, dessen bedeutende Privatsammlungen 1822 von der Humboldt-Universität zu Berlin erworben wurden.

Digitalisierung

In der Datenbank der Sammlung fossile Kopffüßer sind ca. 30.000 Objekte digitalisiert. Die Datenbank der fossilen Korallen umfasst ca 7.600 Einträge.