12. Februar - 12. August 2009
Das Jahr 2009 steht ganz im Zeichen des großen Darwin’schen Doppeljubiläums: der 200. Geburtstag des berühmten Naturforschers und 150 Jahre „Vom Ursprung der Arten“. Mann und Werk haben unser heutiges Weltbild vermutlich stärker geprägt als irgendjemand sonst. Aus diesem Anlass zeigt das Museum für Naturkunde die Sonderausstellung „Darwin – Reise zur Erkenntnis“.
Die Schau wird auf etwa 700 m² gezeigt, aufgeteilt in zwei Bereiche: einem biografischen Teil, der in die bestehende Dauerausstellung zum Thema Evolution integriert war und einem Teil, der sich ausschließlich mit der Reise auf der Beagle befasste.
Charles Darwin ist eine Berühmtheit – fast jeder kennt den Begriff Evolution und bringt ihn unvermeidlich mit dem Mann mit dem Rauschebart in Verbindung. Weitgehend unbekannt ist aber der junge Naturkundler, der sich auf ein großes Abenteuer einlässt. Die sehr gut erschlossenen Originalquellen – Aufzeichnungen, Tagebücher und Briefwechsel – werden in der Ausstellung konsequent genutzt: alle Texte bestehen aus Zitaten von Darwin oder seinem direkten Umfeld. Vordringlichstes Ziel ist es, den Besuchern diesen jungen Forscher, den Mensch Charles Darwin nahe zu bringen.
In dem nachempfundenen Schiffsrumpf werden neben den Zitaten nur solche Tierarten gezeigt, die Charles Darwin nachweislich auf seiner Reise gesammelt hatte. Und getreu dem Motto des Museums für Naturkunde sollten auch „echte Originale“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: die Berliner Sammlungen beinhalten auch einige Proben, die von Darwin während der Beagle-Reise gesammelt wurden, u.a. ein solches Kuriosum wie „Staub von den Segeln der Beagle“, gesammelt 1832 südwestlich von St. Jago. Diese Staubproben schlagen auch eine Brücke in die moderne heutige Forschung: im Zuge der Untersuchungen des Klimawandels sind für modernste Methoden Referenzmessungen aus vergangenen Tagen interessant – es ist nur schwer an seriöse und nachvollziehbare Proben heran zu kommen. Die Staubproben Darwins gehören dazu. In hochmodernen Laboren, wie sie auch das Museum für Naturkunde besitzt, wurden diese Proben hinsichtlich ihrer stabilen Isotope untersucht. Die Ergebnisse liefern Informationen über das Klima zur Zeit der Probenahme im Jahre 1832.