Digitalisierungslabor in der Ausstellung
30 Millionen Objekte – so groß ist die Sammlung des Museums. Im Rahmen der Sammlungserschließung unseres Zukunftsplans digitalisieren wir unsere Sammlung in den kommenden Jahren Stück für Stück.
Der aktuelle Fokus liegt dabei auf den besonders umfangreichen Sammlungsteilen, wie den Insekten und Mollusken (Schnecken und Muscheln). Die Insektensammlung des Museums umfasst rund 15 Millionen Objekte. Sie ist zahlenmäßig die größte Sammlung des Museums und ist in sogenannten Insektenkästen aufgeteilt, die Dutzende bis Hunderte Insekten enthalten. Für ihre Erforschung sind kleinste Details wie Flügelstrukturen, Geschlechtsteile oder einzelne Härchen entscheidend. Diese können mit geeigneten Techniken sichtbar gemacht werden.
In dem Ausstellungssaal „digitize!“ befinden sich vier Digitalisierungsstationen, an denen Mitarbeitende des Museums und Ehrenamtliche die Sammlungsobjekte digitalisieren:
Station Titan
Dies ist die Digitalisierungsstation für den großen Überblick – und die erste Anlaufstelle für Digitalisierungsanfragen in der Insektensammlung. An dieser Station werden hochauflösende Bilder von ganzen Insektenkästen erstellt. Dieser Überblick reicht Forschenden in der Regel aus, um sich einzelne Insekten herauszusuchen und davon präzisere Aufnahmen von einzelnen Tieren anzufragen, die dann an den anderen Digitalisierungsstationen im Raum erstellt werden können.
Station Europa
Für die Erforschung von Insekten sind häufig die feinsten Strukturen entscheidend - die Kameratechnik an dieser Station kann diese kleinen Details gestochen scharf aufnehmen. Dazu wird ein Insekt in einer kugelförmigen Lichtbox platziert, welche das Insekt von allen Seiten ausleuchtet. Dann nimmt eine hochauflösende Kamera mehrere detaillierte Fotos mit unterschiedlichen Schärfepunkten auf. Mit einer speziellen Software werden die Fotos schließlich zu einem einzelnen scharfen Bild zusammengefügt und in einem digitalen Archiv gespeichert.
Station DISC3D
Dieses Gerät ist der weltweit erste 3D-Scanner für Insekten. Er erzeugt 3D-Modelle, die selbst feine Äderung auf den Flügeln von Insekten abbilden. Der Scanner läuft 1,5 Stunden und erstellt rund 25.000 Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln. Am Computer werden diese zu einem vollständigen 3D-Modell zusammengefügt. Mit den 3D Modellen können Forschende die Insekten im Detail untersuchen, ohne die wertvollen Originale benutzen zu müssen.
Station DORA
Nach den Insekten bilden die Schnecken, Muscheln & Co (Mollusken) die objektreichste Sammlung des Museums. Ihre Fundorte und Verbreitungsmuster verraten viel über die Veränderung von Natur. Da ihre Schalen sehr formen- und detailreich sind, werden sie oft in größeren Stückzahlen gesammelt. Diese werden als Objektgruppen zusammen digitalisiert.
Erhalten Sie einen einzigartigen Einblick in die Arbeit des Museums und entdecken Sie spannende Geschichten rund um Forschung und Sammlung.