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Zukunftsplan

MfN Fassade

Das Museum für Naturkunde Berlin entwickelte sich in der vergangenen Dekade zu einem integrierten Forschungsmuseum mit sammlungsbasierter Spitzenforschung, einer weltweit einmaligen forschungsgeleiteten Sammlung und einem innovativen wissenschaftsbasierten Wissenstransfer. Damit ist es ein starker Magnet in der Wissenschafts- und Museumslandschaft der Metropolregion Berlin und Deutschlands mit internationaler Ausstrahlung.

Etwa 750.000 Besuchende aus aller Welt, aller Altersgruppen und unterschiedlichster Herkunft und Bildung zählt das Museum jährlich. Es ist damit nicht nur das besucherstärkste Museum in Berlin und meistbesuchte Naturkundemuseum in Deutschland, sondern auch ein Ort, der ein einmaliges Spektrum an Zielgruppen anspricht.

Geforscht wird in unterschiedlichen Disziplinen an der Entwicklung der Erde und des Lebens. Menschen werden für Natur begeistert und mit diversen Formaten und Veranstaltungen an der Debatte über die Zukunft des Planeten beteiligt. Auch politischen Entscheidungsträgern bietet das Museum wissenschaftsbasierte Informationen über den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt und über Strategien zur nachhaltigen Entwicklung an.

Inhaltlich ist es somit bereits gelungen, ein hoch modernes Naturkundemuseum zu schaffen, das nun ansetzt, zum Vorbild für das Naturkundemuseum des 21. Jahrhunderts zu werden. Das bedeutet, die Sammlung optimal unterzubringen, digital zu erschließen und sich zu öffnen, d.h. authentische Einblicke zu gewähren in die Aufgaben des Museums, sowie für die Gesellschaft Möglichkeiten der Partizipation zu schaffen.

Zukunftsplan: Bau, Digitalisierung, Wissenstransfer

Hier kommt der Zukunftsplan des Museums, ermöglicht durch Zuwendungen von Bund und Land, zum Tragen. Die Museumsleitung legte mit dem Konzept zum „Zukunftsplan – konzeptionelle und bauliche Entwicklungsperspektiven für das Museum für Naturkunde Berlin“ im Jahr 2018 eine Agenda vor, die Maßnahmen umreißt, mit denen das Museum seiner Verantwortung als Ort der Information, Reflexion und des Dialogs mit der Gesellschaft gerecht werden kann. Mit dem Zukunftsplan werden die Museumsgebäude nicht konserviert, sondern in die Zukunft entwickelt unter gleichzeitiger Wertschätzung und Achtung als denkmalgeschütztes Ensemble.

Die Kern-Elemente dieses Zukunftsplans sind:

Sie sollen als einheitliche, ineinandergreifende Maßnahmen in den kommenden Jahren entwickelt und umgesetzt werden.

Der Wissenstransfer beinhaltet den Ausbau einer vielgestaltigen Wissenschaftskommunikation und einer attraktiven inklusiven und barrierefreien Besucherinfrastruktur. Dazu werden Ausstellungsformate und Inhalte so weiterentwickelt, dass sowohl die wissenschaftlichen Sammlungen als auch die Forschungstätigkeiten des Museums der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Bei dem Ausbau der besucherzugänglichen Flächen ist auch der Ausbau der Infrastruktur ein wesentlicher Aspekt, um für die zu erwarteten Besuchendenzahlen von über einer Million pro Jahr ein positives Besuchserlebnis zu schaffen.

Die bauliche und infrastrukturelle Ertüchtigung bedeutet eine Forschungsinfrastruktur auf dem neusten Stand der Technik und Forschung. Die Digitalisierung der Sammlung bedingt die Grunderschließung der aus 30 Millionen Objekten bestehenden Sammlung und die Schaffung einer zukunftsorientierten Sammlungsinfrastruktur. Moderne Arbeitsplätze, in baulicher als auch technischer Hinsicht in den Büro- und Laborbereichen sind Grundlage für eine Forschungsarbeit auf hohem Niveau und sorgen für internationale Attraktivität sowie den Ausbau der weltweiten universitären und außeruniversitären Kooperationen und Partnerschaften.

Adlershof: Innovationszentrum, Konservierungsforschung, Erschließungsfabrik

Um alle Projekte des Zukunftsplans umsetzen zu können, wird ein zusätzlicher, zweiter Standort in Adlershof aufgebaut: für exzellente Wissenschaft und Sammlungserschließung, mit einer modernen Sammlungsinfrastruktur, Laboren für Sammlungspflege und sammlungsbezogene Wissenschaft, (halb)automatisierten Digitalisierungs- und Erschließungsstraßen sowie Ausstattung für bildgebende Verfahren. Die entwickelten Methoden, Techniken und Produkte werden zudem künftig als Dienstleistung für diverse Nutzergruppen angeboten. Die Verfügbarkeit von Objekten, Digitalisaten und dem assoziierten Wissen werden Inspiration und Ausgangsmaterial für Co-Produktion und offene Innovation, die durch die räumliche Nähe zu Hochtechnologie-Unternehmen und Start-Ups am Standort Adlershof besonders gut realisierbar werden. 

Der Standort wird ein Sammlungsforschungszentrum für naturkundliche Sammlungen sowie ein Entwicklungszentrum für Technologien in Konservierungsforschung, Sammlungsbearbeitung, konservatorisch-restauratorischer Aufarbeitung und moderner Sammlungsnutzung sein. Digitale Sammlungserschließung und konservatorische Aufarbeitung werden als Service auch kommerziell für restaurationsbedürftige, wertvolle naturkundliche und kulturhistorische Sammlungsobjekte angeboten. Dies wird auch ein Schrittmacher für nationale und internationale Kooperationen sein.