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Tiefsee

Das Foto zeigt das Plakat für die Sonderausstellung "Tiefsee".

15. September 2009 - 31. Januar 2010

Sechs Meter Tiefe – das Licht scheint wie durch ein Kirchenfenster. 610 Meter – Licht aus, es ist pechschwarz. 637 Meter – jetzt überall gespenstisch leuchtende Erscheinungen in allen Richtungen. 896 Meter – das Wasser ist schwärzer als schwarz.

Die Sonderausstellung „Tiefsee“ mit 40 Originalpräparaten und 35 Modellen von Tiefseelebewesen gewährt Einblicke in das größte Ökosystem der Welt, das bisher schlechter erforscht ist als der Mond. Die Wanderausstellung des Naturhistorischen Museums Basel, des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt am Main wurde durch zahlreiche Originalexponate aus dem Museum für Naturkunde Berlin ergänzt. Dazu gehört das einzige weltweit in den Sammlungen existierende Weibchen mit anhaftendem parasitärem Zwergmännchen der Art Linophryne maderensis. Die Männchen der Tiefseeanglerfische haben eine clevere Strategie entwickelt: Treffen sie auf ein Weibchen, beißen sie sich an ihr fest und verwachsen mit ihr. Die Blutkreisläufe beider Tiere verbinden sich und das Männchen wird vom Weibchen mit ernährt. Das ist praktisch und sichert den Fortbestand der Art.

Weitere Themenschwerpunkte der Ausstellung sind die Zerstörung des Bodenlebens durch Schleppnetze, die Versenkung von Müll in den Weltmeeren, die Förderung von Manganerzknollen und Methanhydraten sowie dessen Auswirkungen auf Ökosystem und Atmosphäre sowie die medizinische Forschung. Tiefsee-Medikamente wie Antibiotika und Krebshemmer können aber nur entdeckt und genutzt werden, wenn die Vielfalt der Lebewesen erhalten bleibt. Auch für die Tiefsee gilt: Nur was wir kennen und verstehen, können wir auch nachhaltig nutzen.

  • Das Foto gibt einen Einblick in die Ausstellung.
  • Das Foto gibt einen Einblick in die Ausstellung.
  • Das Foto zeigt das Modell eines "Black Smokers", einer heißen Quelle in der Tiefsee.
  • Das Foto zeigt u.a. Fische in mit Alkohol gefüllten Gläsern.