Die Corona-Pandemie hat zu einer beispiellosen Krise sozialer, politischer und ökonomischer Systeme geführt. Die Frage, ob sie vermeidbar oder früher beherrschbar gewesen wäre, hängt eng mit ihren Ursachen zusammen. So werden etwa Zusammenhänge zwischen der Ausbreitung des Coronavirus und dem von Menschen verursachten massenhaften Verlust von Arten vermutet.
Dass Eingriffe in die Natur – wie Zerstörung und Umgestaltung ganzer Ökosysteme oder der Klimawandel als zivilisatorisches Nebenprodukt – globales Artensterben verursachen, ist spätestens seit Veröffentlichung des Global Assessments des Weltbiodiversitätsrates IPBES im Jahr 2019 als Biodiversitätskrise bekannt. Schlägt die Natur nun zurück – zumindest sinnbildlich gesprochen? Welche direkten oder indirekten Zusammenhänge zwischen COVID-19 und der Biodiversitätskrise gibt es tatsächlich? Wie werden diese Krisen wahrgenommen und welche Strategien zu ihrer Bewältigung werden verfolgt?
Ein Workshop zu diesen Themen wird am 10. Dezember 2020 vom Museum für Naturkunde Berlin sowie den Leibniz-Forschungsverbünden "Biodiversität" und "Krisen in einer globalisierten Welt" veranstaltet. Ziel ist es Forschung zu vertiefen, Erkenntnisse zu vermitteln und so die Gesellschaft zu verändern. Die Veranstaltung wendet sich an die virtuelle Öffentlichkeit und regt an zu Diskussionen im Hinblick auf politische Maßnahmen und gesellschaftliche Veränderungen für "eine Welt in Bewegung" und "für Natur" – um Lösungen für eine nachhaltige Welt von morgen zu finden.
Informationen zur Veranstaltung
- 10. Dezember, 13:30 bis 17:00 Uhr
- Teilnahme über den YouTube-Kanal des Museums
- Stellen Sie Ihre Fragen gerne im YouTube-Chat. Bereits im Vorfeld können Sie unseren Expertinnen und Experten außerdem Fragen per evolution[at]mfn.berlin zukommen lassen.
Programm
13:30 Uhr
Begrüßung durch Moderatorin Alexandra Endres
Workshop, erster Teil
13:40 Uhr, Bernhard Misof
Homo Consumens: Menschen in einer Blase der Gier und Zerstörung
13:55 Uhr, Sandra Junglen
Wie beeinflusst der Verlust der Biodiversität und die Zerstörung von Ökosystemen die Ausbreitung neuer Viren?
14:10 Uhr, Katrin Böhning-Gaese
Rückgang der Biodiversität, Zunahme von Pandemien? Eine sozial-ökologische Perspektive
14:25 Uhr, Diskussion des gesamten Panels
15:00 Uhr, Pause
Workshop, zweiter Teil
15:30 Uhr, Beginn
15:35 Uhr, Oliver Ibert
Natur in der Krise? Natürliche Prozesse und gesellschaftliche Diagnosen
15:50 Uhr, Jens Jetzkowitz
Wie werden die Coronavirus-Pandemie und das Artensterben in der öffentlichen Meinung verknüpft?
16:05 Uhr, Jochen Schanze
Das Anthropozän als Krise? Eine konzeptionelle Annäherung
16:20 Uhr, Diskussion des gesamten Panels
Weiterführende Links
- Die Veranstaltung findet im Rahmen des Leibniz-Aktionsplans II statt.