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Form, Funktion und Evolution der hypercarnivoren Gorgonopsia mittels bildgebender 3D-Technologien

Hintergrund des Projektes

Gorgonopsia gehört zu den spannendsten Taxa der Synapsida (= die Stammeslinie der terrestrischen Vertebraten, die auch die Säugetiere beinhaltet) und ist doch eines der unerforschtesten: sogar nach mehr als einem Jahrhundert nach der Etablierung der Gorgonopsia in der Taxonomie fehlt noch immer eine innere taxonomische Gliederung und sie ist eine der Gruppen mammalischer Vorgänger, die von der Wissenschaft bisher größtenteils vernachlässigt wurde. Unser Verständnis der ökoloigschen Rolle von Gorgonopsiern im trophischen System des permischen Zeitalters reicht demzufolge nur soweit, dass wir von qualitativen Untersuchungen ihres Körperbaus darauf schließen können, dass sie hypercarnivore Räuber gewesen sein mussten.

Ziele und angewandte Methoden

Die Ziele meiner Dissertation beinhalten daher zum einen essentielle anatomische Beschreibungen von bisher vernachlässigten Fossilien aus den ergiebigen Ablagerungen in Südafrika und Russland. Durch die Digitalisierung der Fossilien mittels Computertomographie und Methoden zur Oberflächenerfassung werde ich zum anderen Finite Element Analysen anwenden um Form-Funktion Beziehungen des Schädels dieser Topräuber aufzuklären und den Einfluss des gorgonopsiden Schädelbaus auf die Stabilität in Beutefangszenarios zu modellieren. Der nachfolgende Vergleich zu weiteren ausgestorbenen, aber auch rezenten, Hypercarnivoren kann mögliche konvergente evolutionäre Designs in ähnlichen ökologischen Nischen und Restriktionen im Bauplan beleuchten sowie Hinweise auf die biomechanische Funktionalität des hypercarnivoren Schädels geben.

Kooperationspartner

Dr. Christian Kammerer, North Carolina Museum of Natural Sciences

Finanzierung

Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin