Forschungsmuseen wie das Museum für Naturkunde arbeiten nicht isoliert. Sie sind immer in große nationale und internationale Netzwerke eingebunden.
Es existieren zwei Kategorien solcher Netzwerke:
- Die einen werden aufgrund gemeinsamer Forschungsprojekte gebildet. Diese Projekte stellen wir hier auch unter dem Bereich Forschung vor.
- Eine zweite Kategorie sind die wissenschaftspolitischen Netzwerke, deren Mitglied das Museum für Naturkunde ist.
Mitgliedschaften in wissenschaftspolitischen Netzwerken
Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Mehr Informationen
Leibniz-Forschungsverbünde
Die Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden. Das Museum ist Teil folgender Verbünde:
Leibniz-Verbund Biodiversität (LVB)
Der LVB entwickelt durch interdisziplinäre Forschung Lösungen für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität und vermittelt der Politik und der Gesellschaft wissenschaftliche Erkenntnisse, um zur Umsetzung der Biodiversitätsabkommen beizutragen und das Bewusstsein für den Wert der biologischen Vielfalt zu stärken.
Forschungsverbund Historische Authentizität
Der Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität untersucht in transdisziplinärer und internationaler Perspektive, wie historische und zeitgenössische Authentizitätsvorstellungen den Umgang mit dem kulturellen Erbe beeinflusst haben.
Mehr Informationen zum Forschungsverbund Historische Authentizität
Science 2.0
Das partizipatorische Web mit seinen vielseitigen Anwendungen, Technologien und Werkzeugen hat zunehmend Einfluss auf wissenschaftliche Forschungs- und Publikationsprozesse. Science 2.0 befasst sich im Grundsatz mit der Frage, welche Veränderungen in der Wissenschaft und im Wissenschaftssystem damit verbunden sind, dass Partizipation, Kommunikation, Kollaboration und offener Diskurs nun in einer völlig neuen Form möglich sind.
Mehr Informationen zum Forschungsverbund "Science 2.0"
Consortium of European Taxonomic Facilities (CETAF)
CETAF ist ein Forschungsnetzwerk führender, europäischer Forschungsinstitute auf dem Gebiet der taxonomischen Forschung. Gemeinsam vereinen sie 80 % der weltweit beschriebenen Biodiversität in Objekten, Sammlungen und ihren Sammlungsdaten. Das Konsortium verbindet über 5.000 Wissenschaftler in europäischen Naturkunde- und Forschungsmuseen, Botanischen Gärten und anderen Forschungseinrichtungen.
Global Biodiversity Information Facility (GBIF)
GBIF ist eine Open-Data-Infrastruktur, die über das Internet jedem und überall auf der Welt Zugang zu einer breiten Vielfalt an Daten über das Leben auf der Erde ermöglicht. Das Portal wird von einer Vielzahl von Regierungen gefördert und hilft Wissenschaftsorganisationen, ihre Daten nach allgemeinen Standards zu veröffentlichen.
Scientific Collections International (SciColl)
SciColl ist ein globales Konsortium, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, die Nutzung und Bedeutung von wissenschaftlichen Objektsammlungen verschiedenster Disziplinen zu fördern. Dazu zählen unter anderem Sammlungen aus den Bereichen Archäologie, Biologie, Biomedizin, Erd- und Weltraumforschung und Technologie.
Deutsche Naturwissenschaftliche Forschungssammlungen (DNFS)
DNFS steht für das Konsortium "Deutsche Naturwissenschaftliche Forschungssammlungen". Es fördert Kooperation und Abstimmung zwischen den Mitgliedsinstitutionen, erarbeitet Synergien, unterstützt die Erarbeitung regionaler Schwerpunkte und Serviceaufgaben zum Wohle der Forschung und der öffentlichen Bildung. Die DNFS stellt das Konsortium naturwissenschaftlicher Forschungssammlungen in der Bundesrepublik Deutschland dar und repräsentiert damit die deutschen Sammlungen in ihrer Gesamtheit als wesentliche Forschungsinfrastruktur.
International Commission on Zoological Nomenclature (ICZN)
Die International Commission on Zoological Nomenclature (ICZN) berät und vermittelt innerhalb der zoologischen Forschungsgemeinschaft zur korrekten Anwendung von wissenschaftlichen Benennungen von Tierarten. Sie ist verantwortlich für den Internationalen Code der Zoologischen Nomenklature - eine Richtlinie zur Benennung von Tierarten und zur Lösung von nomenklatorischen Problemen.
Berlin-Brandenburg Institute of Advanced Biodiversity Research (BBIB)
Ziel des Berlin-Brandenburg Institute of Advanced Biodiversity Reasearch (BBIB) ist es, das nötige Wissen zu generieren und bereitzustellen, um die globalen Herausforderungen um den Wandel der Biodiversität anzugehen. Um dieses Ziel zu erreichen, kombiniert BBIB über die traditionellen akademischen Grenzen hinweg Kompetenzen aus den Bereichen Ökologie, Evolutionsforschung, Sozialwissenschaften und Politikwissenschaften in Berlin.
Geo.X
Ist eine Inititive von Forschungseinrichtungen, die das geowissenschaftliche Know-How der Region Berlin-Potsdam in Forschung, Lehre, Infrastruktur und Transfer bündelt. Sie vernetzt die Geowissenschaften mit den Ingenieur-, Natur-, Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften in den Forschungsschwerpunkten Naturgefahren und -risiken, Natürliche Ressourcen und Energierohstoffe, Geo-Bio-Interaktionen sowie Menschliche Lebens- und Gestaltungsräume.
GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung
Ziel der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung ist es, die Geowissenschaften zu fördern, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den über 100 Einzeldisziplinen zu unterstützen und die Bedeutung der Geowissenschaften in der Öffentlichkeit zu verbreiten.
Mehr Informationen zu GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung
Vernetzung mit anderen Museen und Forschungsmuseen
Internationaler Museumsrat (ICOM)
Der Internationale Museumsrat ICOM (International Council of Museums) als die internationale Organisation für Museen und Museumsfachleute ist dem Erhalt, der Pflege und der Vermittlung des kulturellen und natürlichen Welterbes verpflichtet. Mit über 35.000 Mitgliedern in 137 Ländern ist ICOM das internationale Netzwerk von Museen und Museumsfachleuten quer durch alle Fachgebiete. ICOM gehören 117 Nationalkomitees und 30 internationale Komitees sowie zahlreiche regionale und angegliederte Organisationen an.
Deutscher Museumsbund
Der Deutsche Museumsbund (gegründet 1917) ist der bundesweite Interessenverband aller Museen sowie derjenigen, die dort arbeiten. Er vertritt die Belange historischer, kulturhistorischer, technikhistorischer, naturwissenschaftlicher Museen und Kunstmuseen sowie weiterer Museumsgattungen.
Mehr zum Deutschen Museumsbund
Landesverband der Museen zu Berlin e.V.
Der Landesverband der Museen zu Berlin (LMB) vertritt die Interessen der Berliner Museen und Sammlungen. Ziele des LMB sind die gegenseitige Beratung, Förderung und Kooperation der Museen in Berlin.
Mitgliedschaft in Expertenkommissionen
Bioökonomierat - unabhängiges Beratungsgremium für die Bundesregierung
Der Bioökonomierat berät die Bundesregierung bei der Umsetzung der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030" sowie der „Nationalen Politikstrategie Bioökonomie" mit dem Ziel, optimale wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen für eine biobasierte Wirtschaft zu schaffen. Generaldirektor Prof. Johannes Vogel ist Mitglied des Rates.
Mehr Informationen zum Bioökonomierat
Rat für Informationsinfrastrukturen
Der Rat begleitet die Entwicklung des deutschen Wissenschaftssystems in einem höchst dynamischen Zukunftsfeld, nämlich des Zugangs zu wissenschaftlichen Information im digitalen Zeitalter. Gegenstand der Arbeit ist die Gestaltung zukunftsfähiger Informationsinfrastrukturen und -dienstleistungen für die Wissenschaft. Dr. Gregor Hagedorn, Koordinator nationale und internationale Forschungsinfrastruktur am Museum für Naturkunde, ist Mitglied des Rates als Vertreter der Einrichtungen.