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Deutsch-polnisches Team erforscht Mäuse im Nationalpark Unteres Odertal

Team von Forschenden im Oderbruch 2023

Das Forschungsvorhaben "Diversität und Ökosystemfunktion kleiner Säugetiere im Nationalpark Unteres Odertal – ein internationales Projekt" begann 2021 mit einem Pilotprojekt. Nun untersucht ein deutsch-polnisches Team von Forschenden bis 2026 die terrestrischen Kleinsäugergemeinschaften im Nationalpark Unteres Odertal und im Landschaftspark Unteres Odertal (Polen).

In diesem Vorhaben werden Kleinsäuger in einer Vielfalt von Habitattypen erfasst und die Artenvielfalt, Häufigkeiten und Habitatpräferenzen ermittelt. Ein Vergleich mit der einzigen umfassenden Studie von 1992 über die Kleinsäugerfauna in diesem Gebiet (Schröpfer & Stubbe 1996) wird Rückschlüsse auf Veränderungen in 30 Jahren erlauben. Die aktualisierten Kenntnisse können zum effektiven Management der Kleinsäugerpopulationen und der von ihnen abhängigen Organismen beitragen.

In bisher vier Fangaktionen wurden 13 Gebiete im nördlichen Teil des Parks beprobt, darunter Wiesen- und Waldflächen. Mit 664 Fängen in 2.844 Fallennächten wurden 380 Individuen aus zwölf Kleinsäugerarten (vier Spitzmaus- und acht Nagerarten) erfasst. Trotz der im Vergleich zu den bisherigen Studien noch geringeren Zahl an Fallennächten, konnten bereits fast alle aus dem Nationalpark Unteres Odertal bekannten Arten nachgewiesen werden, allerdings in anderen Dominanzverhältnissen. Häufigste Arten bisher sind die Brandmaus, Gelbhalsmaus, Rötelmaus und Waldspitzmaus. Wasserspitzmaus, Gartenspitzmaus und Nordische Wühlmaus gehörten zu den seltenen Fängen.

Ersten Ergebnisse zu unserem Vorhaben sind in dieser Publikation nachzulesen: https://doi.org/10.7479/4ecn-p630

Wir laden Studierende und andere Interessierte ein, bei der nächsten Freilanduntersuchung in 2024 mitzumachen, gerne auch für eine längerfristige Studie.