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Marthe-Vogt-Preis 2022 an Fledermausforscherin Ahana Aurora Fernandez

Ahana Aurora Fernandez bei ihrer Feldforschung

Das Museum für Naturkunde gratuliert Dr. Ahana Aurora Fernandez zur Verleihung des diesjährigen Marthe-Vogt-Preises! Die Biologin ist Wissenschaftlerin am Museum für Naturkunde Berlin und untersuchte als Teil der Arbeitsgruppe ERC-Starting-Grant-Projekt CULTSONG die Lautäußerungen von Großen Sackflügelfledermäusen (Saccopteryx bilineata) in tropischen Regenwäldern Costa Ricas und Panamas.

Das Projekt unter Leitung von PD Dr. Mirjam Knörnschild, Mitglied im Leitungsteam des Forschungsbereichs Dynamik der Natur am Museum, trägt seit 2019 zur Aufklärung von Gesangsdialekten verschiedener Fledermausarten bei.

Dr. Fernandez' deskriptive und experimentelle Arbeit weist bislang einzigartige Erkenntnisse zur Ontogenese der Stimmen von Großen Sackflügelfledermäusen (Saccopteryx bilineata) auf. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit jener Fledermausart verweist auf individuelle Entwicklungen von Lautäußerungen und Klangfarben im sozial- geografischen Raum hin.

Die bisherigen Forschungsresultate offenbaren, dass das Übungsverhalten von Fledermaus-Jungtieren viele Parallelen zur menschlichen frühkindlichen "Babbelphase" aufweist, sowie dass Fledermaus-Mütter ihr Lautäußerungs-Repertoire nutzen, um Jungtiere in ihrer "Babbelphase" und ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen. Es ist der erste Nachweis für Similaritäten in der Stimm- und Kommunikationsentwicklung zwischen dem Menschen und einer weiteren bekannten Säugetierart. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Der Marthe-Vogt-Preis wird jährlich an eine junge Wissenschaftlerin vergeben, die auf einem Gebiet tätig ist, das von den Instituten des Leibniz-Forschungsverbundes Berlin bearbeitet wird. Die Arbeitsfelder der Institute liegen unter anderem in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik, Strukturforschung, Optoelektronik und Laserforschung, Mikrosystemtechnik, Neue Materialien, Angewandte Mathematik, Molekulare Medizin und Biologie, Veterinärmedizin, Biotechnologie und Umweltforschung. Die Dissertation muss an einer Universität aus Berlin oder Brandenburg entstanden sein.