In einem in der Fachzeitschrift Conservation Biology veröffentlichten Artikel wird zum ersten Mal der IUCN Green Status angewandt. Es handelt sich um einen neuen globalen Standard mit dem gemessen wird, wie nahe eine Art daran ist, in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet ökologisch voll funktionsfähig zu sein – und wie sehr sie sich dank Erhaltungsmaßnahmen erholt hat. In dem Papier werden vorläufige Bewertungen des Grünen Status der IUCN für 181 Arten vorgestellt. Mehr als 200 Autorinnen und Autoren von 171 Institutionen haben zu dem Papier beigetragen, darunter das Museum für Naturkunde Berlin.
"Als weltweit erste standardisierte Methode zur Bewertung des Erholungspotenzials von Arten und des Fortschritts auf dem Weg zu einer solchen Erholung wird der Grüne Status der IUCN dazu beitragen, Schutzpläne zu erstellen und Maßnahmen zu lenken, um die nationalen und internationalen Ziele für 2030 und darüber hinaus zu erreichen. Außerdem bietet er einen Maßstab für die Quantifizierung und Würdigung von Erhaltungserfolgen", sagte Dr. Jon Paul Rodríguez, Vorsitzender der IUCN Species Survival Commission.
Der Grüne Status der IUCN-Arten wird in die Rote Liste der bedrohten Arten der IUCN integriert, die dann ein umfassenderes Bild des Erhaltungszustands der Arten, einschließlich des Aussterberisikos und der Fortschritte bei der Wiederherstellung, liefert.
"Der Grüne Status der Arten führt eine neue Art des Denkens über den Einfluss des Naturschutzes ein, indem er ihn in Form von Fortschritten bei der Erholung der Arten definiert", sagte Dr. Barney Long von Re:wild und Ko-Vorsitzender der IUCN-Arbeitsgruppe Grüner Status der Arten. "Er wird dazu beitragen das 'shifting baseline syndrome' zu bekämpfen, bei dem die im Laufe der Zeit reduzierte Verbreitung und Populationsgröße von Arten von neueren Generationen als Norm akzeptiert wird."
Die Entwicklung des IUCN Green Status of Species Global Standard wurde von der IUCN Species Conservation Task Force in Zusammenarbeit mit der IUCN Red List of Threatened Species, der IUCN Species Survival Commission, Re:wild, Wildlife Conservation Society, University of Oxford, Stony Brook University, Durrell Wildlife Conservation Trust und der Zoological Society of London geleitet.
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Mit Beteiligung des Museums für Naturkunde Berlin
Matthew Ford, Doktorand am Museum für Naturkunde Berlin, gehört zu den Co-Autoren der Publikation: "Der IUCN Green Status Of Species ist ein einzigartiges, wissenschaftsbasiertes Instrument, das die relative Wirksamkeit von Naturschutzmaßnahmen in Bezug auf Artenerholung objektiv misst. Meine Forschung zu Süßwasserfischen trägt dazu bei zu zeigen, dass der neue Standard auf eine Reihe taxonomischer Gruppen anwendbar ist. Ich bin zuversichtlich, dass er sich als wertvolle Methode sowohl für die Planung als auch für die Bewertung von Naturschutzbemühungen erweisen wird, auch in Hinblick auf die neuen globalen Biodiversitätsziele für die Zeit nach 2020."
Fords Doktorarbeit basiert weitgehend auf der Neubewertung des Aussterberisikos aller europäischen und nordafrikanischen Süßwasserfischarten für die Rote Liste gefährdeter Arten der IUCN. Deshalb wurde er eingeladen, eine Reihe von Süßwasserfischarten für den neuen IUCN Green Status Of Species zu bewerten.