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ABCD 3.0 - Weiterentwicklung eines Standards für Biodiversitätsdaten

Unser neues Poster mit den wunderschönen Prachtkäfern entstand aus dem Kultur-Hackathon Coding Da Vinci.

Forschende, Sammlungsmanagende und Kuratoren verfügen über viele Daten über die biologische Vielfalt der Welt. Diese Informationen werden in verschiedenen Systemen und je nach Zweck unterschiedlich erfasst. Mithilfe des ABCD-Standards (für engl.: Access to Biological Collection Data) können Sammlungs- und Beobachtungsdaten für die Veröffentlichung in einem einheitlichen Stil beschrieben werden. Er erlaubt im Vergleich zum weitverbreiteten Darwin-Core-Standard eine detailgetreuere Vermittlung von Informationen.

Die Community-getriebene Vorgehensweise steht bei dem Projekt des Museums für Naturkunde Berlin und des Botanischen Gartens Dahlem im Mittelpunkt. Es wurden Workshops mit verschiedenen Nutzergruppen, wie Wissenschaftlern, Kuratorinnen und Sammlungsmanagern durchgeführt, um die vielfältigen Anforderungen an ein Datenschema abzufragen. So unterscheiden sich Informationen, die ein Kurator einer zoologischen Sammlung publizieren möchte von denen, die eine Geowissenschaftlerin veröffentlicht.

Die Kommunikation mit existierenden und neuen Interessen- bzw. Expertengruppen trägt entscheidend zur Weiterentwicklung des ABCD-Standards bei. Ursprünglich war der Standard ausschließlich ein XML-Schema, das durch eine sehr hierarchische Strukturierung gekennzeichnet ist. Für die Weiterentwicklung wurde neben eines aktualisiertem XML-Schemas (Vereinfachung von Elementen, konsistente Benennung) auch eine Basis-Ontologie gebildet, in der Begriffe nicht nur strukturell abgebildet, sondern auch miteinander in Beziehung gesetzt werden. So kann der Standard zukünftig mit anderen Standards des semantischen Webs verbunden werden. Für eine vereinfachte Publikation werden thematische Applikationsschemata gebildet, die ein Sub Set an Elementen des gesamten Schemas enthalten. Ein Applikationsschema für Zoologische Sammlungsdaten ist bereits verfügbar, weitere (z.B. für geologische Sammlungsobjekte wie Fossilien, Gesteine, Mineralien oder Meteoriten) sind geplant.

Abschließend soll im Jahr 2022 die Weiterentwicklung des ABCD-Standards durch die Taxonomic Databases Working Group (TDWG), einer gemeinnützigen Organisation, die sich aus Biodiversitätsforschenden zusammensetzt, ratifiziert werden.

Weitere Informationen zum Schema auf der ABCD-Seite und auf GitHub.