Die Digitalisierung naturkundlicher Sammlungen kann vieles bedeuten: offenen Zugang, neue Taxonomien und Analyseformen, Zusammenarbeit über Disziplinen und Institutionen hinweg, öffentliches Engagement und mehr. Sie bringt auch neue Spannungen rund um alte Probleme wie Standardisierung und Vielfalt, Zugang und Grenzen, Arbeit und Freizeit, Governance und Partizipation mit sich. Dieses Projekt versucht, den Digitalisierungsprozess ethnografisch zu erforschen, indem es die Entscheidungen, Materialien und Kompetenzen nachverfolgt, die Sammlungszukunft gestalten. Es verfolgt drei Ziele: a) den Übersetzungsprozess zwischen Kuration, Informations- und Datenwissenschaften und alltäglichen Digitalisierungspraktiken abzubilden bzw. zu kartieren; b) die entstehenden Beziehungen zwischen digitaler Natur und Öffentlichkeiten zu konzeptualisieren; und c) Prototypen gesellschaftlichen Engagements mit und in digitaler Natur und im weiteren Sinne in der Gestaltung offener Dateninfrastrukturen zu entwerfen.