Gärtnern für Vielfalt - Wir erforschen wie Gemeinschaftsgärten die Vielfalt von Bestäubern fördern können und geben Tipps für die Praxis
Unsere Forschung
Wir verbinden stadtökologische Forschung und Citizen Science, um gemeinsam evidenzbasierte Erkenntnisse für den urbanen Naturschutz beizutragen.
Dafür arbeiten wir mit insgesamt 30 Gemeinschaftsgärten in Berlin und München zusammen, die sich im städtischen Umfeld und dem Gartenmanagement unterscheiden. Wir untersuchen, ob und wie Gartenmerkmale und gärtnerische Praktiken die Wildbienenvielfalt und deren für einen hohen Ernteerfolg wichtige Leistung der Blütenbestäubung fördern können.
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Bürgerforschung (Citizen Science)
Gärtner*innen dokumentieren an ausgewählten Gemüsepflanzen im eigenen Beet die Entwicklung ihrer Pflanzen und Früchte im Verlauf einer Gartensaison. -
Stadtökologische Forschung
Wissenschaftler*innen beobachten Bestäuber und erfassen die Pflanzenvielfalt, Gartenmerkmale und das Klima in den Gemeinschaftsgärten. -
Begleitforschung
Wissenschaftler*innen untersuchen die sozialen Aspekte des Projekts wie beispielsweise den Zusammenhang zwischen Emotionen und bestäuberfreundlichem Verhalten.
Unser Ziel: Tipps für den Garten
Unser Ziel ist es, Bestäuber und Artenvielfalt zu fördern und die Gemeinschaftsgärten so als wichtige Lebensräume in der Stadt zu erhalten.
Auf Grundlage unserer Forschungsergebnisse und in Zusammenarbeit mit den Gärtner*innen im Projekt wollen wir Maßnahmen und Beispiele für die Förderung von Bestäubern in Gemeinschaftsgärten entwickeln. Eine häufig vorgeschlagene Maßnahme aus der Literatur, die wir mit ersten Forschungergebnissen unterstützen können, ist das Anlegen von Totholzstapeln. Zukünftig werden wir auf unserer Projektwebseite weitere Maßnahmenvorschläge vorstellen.
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Totholzstapel - Manche Wildbienen bauen ihre Nester in Totholz
Totholz ist für viele Insekten ein wichtiger Lebensraum. Es dient als Nahrung, Versteck oder Nistmaterial. Du kannst mit einem Totholzstapel, daher sehr einfach etwas für Wildbienen und andere wichtige Insekten tun.
Unser Projekt
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Professur Urbane Produktive Ökosysteme der TU München und dem Museum für Naturkunde Berlin.
Das Projekt startete 2019 mit der IPODI-Förderung von Monika Egerer an der TU Berlin. Mit der Gartensaison 2020 startete die gemeinsame Forschung mit den Gärtner*innen in 18 Gärten in Berlin. Von Januar bis November 2020 wurde das Projekt unter dem Dach des Berlin-Brandenburgischen Instituts für Biodiversitätsforschung durchgeführt. Das Pilot-Projekt wurde ausgezeichnet von der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2020.
2021 erhielten wir eine Förderung von der Heidehof Stiftung und konnten das Projekt um 15 Gärten in München erweitern.
Seit 2022 werden wir von der Postcode Lotterie Stiftung gefördert. Diese Förderung ermöglicht es uns, das Projekt und die Zusammenarbeit mit den Gärten fortzuführen.
Wissenschaftliche Publikationen
Die Ergebnisse des Projektes publizieren wir in wissenschaftlichen Journalen. Dadurch werden die Ergebnisse von mindestens zwei unabhängigen Wissenschaftler*innen geprüft.
- Felderhoff, J., Gathof, A. K., Buchholz, S., Egerer, M. (2022) Vegetation complexity and nesting resource availability predict bee diversity and functional traits in community gardens. Ecological Applications, 33 (2).
in Englisch - Seitz B, Buchholz S, Kowarik I, Herrmann J, Neuerburg L., Wendler J, Winker L, Egerer M. (2022) Land sharing between cultivated and wild plants: urban gardens as hotspots for plant diversity in cities. Urban Ecosystems, 1–13.
in Englisch - Castillo Nolte, A., Buchholz, S., Pernat, N., Egerer, M. (2022) Temporal Temperature Variation in Urban Gardens Is Mediated by Local and Landscape Land Cover and Is Linked to Environmental Justice. Front. Sustain. Food Syst. 6.
in Englisch - Egerer, M. (2022) Bee discovery suggests the importance of urban gardens in a changing world. Renewable Agriculture and Food Systems. 37(5).
in Englisch - Sturm, U., Straka, T.M., Moormann, A., Egerer, M. (2021) Fascination and Joy: Emotions Predict Urban Gardeners’ Pro-Pollinator Behaviour. Insects, 12(9).
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