Direkt zum Inhalt

Kommunales Monitoring von Plastik in den Süßwassersystemen Westafrikas

Coastal plastic and fish sorting in Accra, Ghana

In dem Projekt wird eine partizipative Messmethode entwickelt, die das Ziel verfolgt, die Rolle und Auswirkungen von Bürgerwissenschaften bei dem Monitoring von Plastik in Süßwassersystemen im Einzugsgebiet des Odaw-Flusses in der Region Accra im Süden Ghanas zu verstehen. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Museum für Naturkunde Berlin, der Universität Wageningen und dem Helmholz-Zentrum für Umweltforschung zwischen März und Oktober 2023 durchgeführt.

Die Republik Ghana befindet sich in einer Plastikmüllkrise, da die Infrastruktur für Recycling und die Bewirtschaftung von Plastikmüll nicht ausreichend angepasst sind. Dadurch werden Land und Gewässer durch den Plastikmüll verunreinigt. Dies kann negative Auswirkungen auf die Süßwasserökosysteme haben sowie Gesundheits- und Umweltprobleme mit sich bringen. Die Regierung Ghanas hat daher Ziele festgelegt, um die Einträge von Plastik in die Umwelt zu verringern. Es wurde eine Plattform gegründet, welche verschiedenen Akteuren zur Lösung der Plastikmüllproblematik zusammenbringt. Aufbauend auf dieser Initiative ist die vorliegende Studie darauf ausgerichtet, diese Ziele zur Verringerung der Verunreinigung zu unterstützen, indem sie die Rolle der Bürgerwissenschaft bei dem Monitoring von Plastik in den Süßgewässern untersucht.

Ein genaues Monitoring von Plastik kann bei der Vermeidung und Reduzierung von Verunreinigungen von Süßwassersystemen helfen und so für fundierte politische Entscheidungen von Vorteil sein. Dafür fehlen jedoch oft umfassende Überwachungsdaten welche auf zeitlicher und regionaler Ebene vergleichbar sind. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat daher die UNEP-Leitlinien für das Monitoring von Plastik in Süßwassersystemen veröffentlicht. Auf der Grundlage dieser Leitlinien werden im vorliegenden Projekt zunächst Bürgerinnen und Bürger in das Monitoring von Plastik einbezogen. Im Anschluss wird analysiert, wie sich diese partizipative Form des Monitorings auf das Wissen, die Problemwahrnehmung und das weitere Engagement der Bürgerinnen und Bürger auf die Bewältigung des komplexen Plastikproblems auswirkt. Zu diesem Zweck werden die Aktivitäten durch Vorher- und Nachherbefragungen und zusätzliche Interviews mit Stakeholdern und Experten bewertet. Darauf basierend soll ein regionales Konzept für das Monitoring von Plastik in Süßwassersystemen durch Bürgerinnen und Bürger erarbeitet werden, das sich an den Methoden der UNEP-Monitoring-Leitlinien orientiert.

Das Projekt trägt zu den work streams der World Water Quality Alliance (WWQA) bei. Diese wurden eingerichtet, um das Monitoring der Wasserqualität auf globaler Ebene voranzutreiben und Entscheidungsprozesse zu wasserbezogenen Fragen für eine gute Wasserqualität zu unterstützen. Das Projekt wirkt sich somit auch auf die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen aus, indem das Ziel 6 zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen und damit zusammenhängende Ziele adressiert werden. Dies ist etwa deshalb der Fall, da Kunststoffabfälle in Gewässern hygienische Probleme verursachen und zur Verunreinigung von Trinkwasserressourcen führen können.

Das Projekt knüpft an frühere Projekte an, bei denen die Leitlinien für das Monitoring von Plastik in Süßwasser gemeinsam mit regionalen Interessengruppen aus dem Globalen Norden und dem Globalen Süden entwickelt, diskutiert und umgesetzt wurde, um in Zukunft aquatische Plastikmüllverschmutzung zu verringern bzw. ganz zu verhindern.

Fördergeber:

  • UNEP (United Nations Environment Programme)

Links: