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Zukunftsplan und Bau: Interview mit Architektin Selina Schultze

Selina Schultze

Im Gespräch: Selina Schultze, Leiterin Baumanagement sowie des Teilprojekts Bau im Zukunftsplan

Bitte stellen Sie sich vor, inklusive Ihrer Position am MfN.

Ich heiße Selina Schultze, bin Architektin und seit Ende 2016 am Museum tätig.

Welche Aufgabe übernehmen Sie bei der Gestaltung des Zukunftsplans?

In den kommenden zehn Jahren werden wir einen Wissenschaftscampus für Natur und Gesellschaft in der Invalidenstraße entwickeln. Der in den vergangenen Monaten erarbeitete Masterplan zur Umsetzung des Zukunftsplans bildet die Basis für einen Architekturwettbewerb. Seit Ende 2019 gibt es eine Bauabteilung am Museum, die für die Umsetzung des Zukunftsplanes zuständig ist. Das läuft federführend über mich.

Ein Ergebnis des Masterplans war die Feststellung, dass wir die Sammlung nicht im Gebäude in der Invalidenstraße unterbekommen. Daher habe ich auch im letzten Jahr in Abstimmung mit der Sammlungsabteilung die Entwicklung des Zweitstandortes in Adlershof vorangebracht.

Wir haben in 2020 die Masterplanung abgeschlossen und parallel die Plausibilisierung der Flächen und Fortschreibung des Bedarfsprogramms in Angriff genommen. Wir bereiten derzeit den Architekturwettbewerb vor. Wir reden über Funktionsdiagramme, Ausführungstexte, wie die Funktionen verknüpft sein müssen, welche Flächen damit zusammenhängen, wie groß die Flächen und die technische Ausrüstung sind. Das muss zu einem Gesamtkonzept zusammengefügt werden, so dass die Architekten, die sich bewerben auch Verständnis vom Museum bekommen und einen sinnvollen Beitrag leisten können.

Welche Chancen sehen Sie in der Umsetzung des Zukunftsplans für das Museum und für die Gesellschaft?

Eine Herausforderung ist, das Denkmal ins 21. Jahrhundert zu befördern. Wir haben einen hohen technischen Anspruch den wir umsetzen wollen, ohne das Denkmal selbst oder den Anblick des Denkmals zu zerstören.

Das Bedarfsprogramm und damit die bauliche Umsetzung werden auch den Aspekt der Nachhaltigkeit beinhalten.

Wir haben relativ früh in Gesprächen mit der Senatsverwaltung beschlossen, dass wir nicht nur für Natur heißen, sondern auch nachhaltig sein wollen. Wir haben hierfür im letzten Jahr eine Zielvereinbarung mit einem externen Nachhaltigkeitskoordinator erarbeitet und mit der Konformitätsprüfstelle der Senatsverwaltung verabschiedet.

Wie stellen Sie sich das MfN 2030 vor?

Es ist ein offenes, niederschwelliges Museum das Platz bietet für Kommunikation im Museum und auf dem Wissenschaftscampus. Sammlung und Forschung haben optimale Bedingungen. Es ist ein Treffpunkt, wo man gern zusammenkommt.

Wir haben die baulichen Maßnahmen nachhaltig durchgeführt und zertifiziert und das Museum hat den Nachhaltigkeitsaspekt auch in die Organisation übernommen.

Wir haben die Baumaßnahmen in BIM umgesetzt und sind in der Lage die Liegenschaft ebenso nachhaltig zu betreiben. Die Bausubstanz wurde über Laserscanverfahren aufgenommen und der Istzustand von 2021 festgehalten. Die "historischen Fenster", die jetzt noch hinter den Kulissen sichtbar sind und der Weg bis in die Gegenwart sind für Interessierte digital erlebbar.

Das Interview führte Dr. Gesine Steiner, Pressesprecherin.
Stand: 20. April 2021

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