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Best of Show: Präparatoren des Museums für Naturkunde gewinnen bei Europameisterschaften

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Pressemitteilung,

Jaguar fängt Grünflügelaras – mit diesem Objekt aus der aktuellen Sonderausstellung "ARA" im Museum für Naturkunde Berlin gewinnen die bereits mehrfach ausgezeichneten Präparatoren des Berliner Naturkundemuseums Robert Stein und Jürgen Fiebig zusammen mit zwei Stuttgarter Kollegen den Preis "Taxidermists‘ Choice Best of Show". Mit insgesamt 360 Objekten stellten sich 125 Teilnehmer aus 34 Nationen bei den European Taxidermy Championships dem Urteil der internationalen Jury.

Mit spektakulären Objekten und einer ungewöhnlichen Inszenierung hat die aktuelle Sonderausstellung ARA bereits mehr als 400.000 Besucherinnen und Besucher begeistert. "Umso mehr freut es uns, dass gleich zwei Objekte aus der Ara-Ausstellung bei den diesjährigen European Taxidermy Championships in Salzburg Preise gewonnen haben", so Jürgen Fiebig, einer der ausgezeichneten Präparatoren des Museums für Naturkunde Berlin.

"ARA thematisiert nachhaltigen Naturschutz und verantwortungsbewusstes Handeln in einer sich ständig wandelnden, globalisierten Welt und was wir für die Natur tun können, indem wir unser gesellschaftliches Handeln überdenken und verändern. Dass wir zu diesem Denkanstoß beitragen mit unseren Exponaten, freut mich persönlich sehr", ergänzt Robert Stein, mehrfacher Präparatoren-Weltmeister.

Das auffälligste Präparat der Ausstellung – ein Jaguar, der im Sprung versucht, zwei große Grünflügelaras aus der Luft zu holen – erhielt bei den Europameisterschaften den Titel "Taxidermists‘ Choice Best of Show". Der Preis wurde von den Wettbewerbsteilnehmern vergeben und zeigt damit die Anerkennung der Kollegen für die handwerkliche und künstlerische Meisterleistung. Um das Objekt an nur drei Wochenenden fertigzustellen, holten sich Robert Stein und Jürgen Fiebig die Unterstützung von den Stuttgarter Kollegen Jan Panniger und Marie Christin Scheinpflug. Eine besondere Herausforderung für die Präparatoren bestand darin, für einen stabilen Stand des Jaguars auf nur einem Hinterbein zu sorgen. Dafür wurde ein Vierkanteisen im Körper des Tieres angebracht. Bei dem Jaguar handelt es sich um die Unterart des Amazonas-Jaguars, die besonders groß werden. Das Tier lebte im Tierpark Berlin. Bezieht man die in Eile davonfliegenden Grünflügelaras mit ein, hat das Objekt eine Höhe von ca. 3,20 Metern.

Auch die Harpyie, ein großer Greifvogel, der einen Ara als Beutevogel gefangen hat, wurde ausgezeichnet und erhielt den 3. Preis in der Sonderkategorie "Excellences". Insgesamt wurden von den Präparatoren des Museums für Naturkunde Berlin 20 Tiere in 12 Exponaten eingereicht. Darunter waren Kräuselscharben und Mohrenklaffschnäbel, die in der Kategorie "Vogelgruppe" mehr als 80 Punkte von 100 erreichten und damit den 2. Rang. Einen 3. Rang mit mehr als 70 von 100 Punkten erhielten die Präparate Purpur-Pfeifdrossel und Stella's Lori von Robert Stein.

"Präparatoren studieren die Spezifik einer Vogelart, die arttypische Sitzhaltung, das Verhalten, die Lage der Federn in bestimmten Situationen und präparieren danach den Vogel. Dabei sind dem Präparator bestimmte Gestaltungs- und Interpretationsfreiräume gegeben", so Jürgen Fiebig. "Man muss verstehen, was im Inneren des Vogels passiert, wie die Anatomie des Tieres ist", ergänzt Präparator Stein. "Die Konkurrenz ist groß. Gewinnen kann nur, wer bis in die letzte Krallenspitze und bis in die letzte Federspitze exakt arbeitet." Dass dies bis zur Perfektion gelungen ist, zeigen die Auszeichnungen, die beide Präparatoren mit nach Berlin brachten.

Die Sonderausstellung "ARA" im Museum für Naturkunde Berlin, die in Kooperation mit dem WWF Deutschland, der Association for the Conservation of Threatened Parrots e.V. (ACTP e.V.) und dem Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) entstand, ist noch bis Ende 2018 geöffnet. Auch die preisgekrönten Objekte Jaguar und Harpyie sind hier zu sehen.

Bildmaterial finden Sie hier zum Download.

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