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Aus GFBio wird NFDI4Biodiversity

Nationale Forschungsdateninfrastruktur NFDI

In unterschiedlichsten biologischen oder ökologischen Forschungsprojekten werden Forschungsdaten erhoben. Da es zunächst keine (inter)national einheitlichen Standards für das Datenmanagement gab, liegen diese Daten heute in sehr heterogenen Datenlandschaften vor, wodurch die Verfügbarkeit und Auffindbarkeit der Daten erschwert oder gar unmöglich ist. Um wertvolle Daten vor dem Verschwinden zu schützen und ihre dauerhafte Verfügbarkeit für die Forschung zu gewährleisten, wurde 2013 die German Federation for Biological Data (GFBio) gegründet. Der Verbund aus rund 20 wissenschaftlichen Partnereinrichtungen wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) über drei Projektphasen mit insgesamt rund 12 Millionen Euro gefördert.

Das Museum für Naturkunde (MfN) publiziert als eines der GFBio-Datenzentren biologische Datensätze, die dann über das GFBio-Portal weltweit verfügbar gemacht werden. Die Daten werden so veröffentlicht, dass sie – den FAIR-Prinzipien folgend („Findable, Accessible, Interoperable, Re-Usable“) – langfristig auffindbar, zugänglich, vernetz- oder mit anderen Daten kombinierbar sind. Das MfN vergibt hierfür eigene DOIs (Digital Object Identfier) an Datensätze und ermöglicht so den Forschenden ihre Daten in einem wissenschaftlichen Artikel zu zitieren. Am MfN wurde federführend der sogenannte Biocase Monitor Service entwickelt, über den Daten an GFBio und andere Portale angebunden und Qualitätskontrollen vorgenommen werden. Außerdem ist das MfN seit vielen Jahren an der Entwicklung von Datenstandards und Austauschformaten wie z.B. ABCD(EFG) für biologische und geowissenschaftliche Sammlungs- und Beobachtungsdaten beteiligt. Im Rahmen von GFBio durchlief das Datenzentrum MfN auch den Vorbereitungsprozess zur Zertifizierung mit dem CoreTrustSeal, um mittelfristig ein zertifiziertes Datenrepositorium zu werden.

GFBio endete nun, die Ziele werden jedoch in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) für Biodiversität (NFDI4Biodiversity) weiterverfolgt und die in GFBio entwickelten Dienste dort aktiv weitergenutzt und -entwickelt. Das MfN ist Partner bei NFDI4Biodiversity und darüber hinaus an zwei weiteren NFDI-Konsortien beteiligt: bei NFDI4Culture für Forschungsdaten aus dem Kulturerbe-Sektor und bei NFDI4Earth für die Erdsystemwissenschaften.