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Nationale Forschungsdateninfrastruktur

Nationale Forschungsdateninfrastruktur NFDI

Daten gehen schnell verloren, wenn sie nur vorübergehend und lokal gespeichert werden. Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) soll die wertvollen Datenbestände für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschließen, vernetzen, qualitativ sichern und nachhaltig nutzbar machen. Ein digitaler Wissensspeicher wird die Voraussetzung für neue Forschungsfragen, Erkenntnisse und Innovationen schaffen. Daten sollen ihrem gesellschaftlichen Mehrwert gerecht werden. Sie sollen so verfügbar sein, dass sie leicht und geordnet aufzufinden sind und über die Grenzen von Fachdomänen hinweg analysiert und verknüpft werden können. Die NFDI hat zum Ziel:

  • den Zugang zu Forschungsdaten systematisch und nachhaltig zu verbessern;
  • Datenbestände zu erschließen, die bisher nur dezentral, projektspezifisch und temporär gelagert sind;
  • eine Gesamtstruktur untereinander verknüpfter Konsortien zu schaffen;
  • Anbieter*innen und Nutzer*innen zusammenzubringen;
  • Standards für ein interoperables Forschungsdatenmanagement zu entwickeln;
  • eine gemeinsame Basis für Datenschutz, Souveränität, Integrität und Qualität von Daten zu schaffen;
  • Services aufzubauen und
  • internationale Anschlussfähigkeit sicherzustellen.

Methodisch und fachlich organisierte Konsortien sollen als nationaler Forschungsdatenservice agieren: Zusammenschlüsse von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Akademien und Informationsinfrastruktureinrichtungen. In den mit öffentlichem Fördergeld finanzierten Konsortien entwickeln Wissenschaftler*innen innovative Lösungen für ihre Wissenschafts-Communities. Sie verknüpfen einerseits die existierenden Datensammlungen und Dienste und stellen andererseits neue, übergreifende Dienste für das Forschungsdatenmanagement bereit. Seit Mai 2021 ist das Museum für Naturkunde Berlin Mitglied im Verein Nationale Forschungsdateninfrastruktur e.V., der seinen Sitz in Karlsruhe hat.

Hier finden Sie die Homepage der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).

Hier finden Sie den Twitter-Account der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), @NFDI_de, Hashtags: #NFDI, #FAIRData, #OpenData, #OpenScience, #OpenSource.

Als eine führende, global vernetzte Forschungsorganisation mit multidisziplinärer Forschungsausrichtung ist das Museum für Naturkunde Berlin in drei der bereits geförderten NFDI-Konsortien als Partnerinstitution vertreten: NFDI4Biodiversity, NFDI4Culture und NFDI4Earth. Die Anschlussfähigkeit an internationale Initiativen und Entwicklungen ist hier durch die aktive Beteiligung des Museums an der Entwicklung der europäischen Forschungsinfrastruktur DiSSCo des internationalen DINA-Konsortiums hergestellt, ebenso durch den aktiven Beitrag zur Körperschaft Biodiversity Information Standards (TDWG). Darüber hinaus engagiert sich das Museum im Aufbau des Konsortiums NFDI4Objects. Es ist das bisher einzige Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft, das in mehreren NFDI-Konsortien mitwirkt und in der internationalen politischen Netzwerkbildung aktiv ist (siehe Konsortialantrag NFDI4Biodiversity).

NFDI4Biodiversity

Das Konsortium NFDI4Biodiversity widmet sich den Themen Biodiversität, Ökologie und Umweltdaten. Ausgehend von den FAIR-Prinzipien, unterstützt das Konsortium Praktiken zum Management und zur Integration von Biodiversitätsdaten unterschiedlicher Herkunft.

Biodiversität umfasst die genetische, phänotypische, funktionelle Vielfalt der Arten, Organismen, Populationen und Ökosysteme. NFDI4Biodiversity unterstützt die Forschung zum Verlust der Biodiversität und seinen Folgen, indem sie ihre Daten zugänglich macht und FAIR integriert.

Geleitet wird das Konsortium durch das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) Bremen als Hauptantragsteller. Zu den weiteren Antragstellern zählen Universitäten, Infrastrukturinstitutionen, Forschungszentren und Vereine. Das Museum für Naturkunde Berlin ist als eine Partnerinstitution vertreten.

Die Rolle des Museums für Naturkunde Berlin ist für das Konsortium insofern signifikant, dass eine der bedeutendsten naturkundlichen Sammlungen verwaltet und bereits als Datenzentrum im Rahmen der German Federation of Biological Data (GFBio) agiert, um Daten zur Biodiversität zu archivieren und zu veröffentlichen. Das Museum trägt Expertise im Bereich Datenkuration und technische Dienste bei.

Die Ziele des Konsortiums NFDI4Biodiversity sind:

  • das Forschungsdatenmanagement als integralen Bestandteil von Biodiversitätsforschung zu fördern;
  • Voraussetzungen für FAIRe Daten zu schaffen;
  • FAIR mit Qualität zu verbinden;
  • NFDI4Biodiversity in das nationale und internationale Umfeld einzubetten;
  • die NFDI-weiten Querschnittsthemen aufzugreifen und
  • die gemeinschaftliche Führung, Realisierung und Nachhaltigkeit von Infrastrukturdiensten für Daten und Wissenschaft zu fördern.

Hier finden Sie die Homepage der NFDI4Biodiversity.

Hier finden Sie den Twitter-Account der NFDI4Biodiversity, @NFDI4BioDiv, Hashtags: #NFDI, #Biodiversity.

NFDI4Culture

Als Konsortium widmet sich NFDI4Culture den Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern. Diese spielen im alltäglichen Leben, in der Kommunikation und in kulturellen Handlungen und Erfahrungen eine wesentliche Rolle. Langfristig beeinflussen sie, wie wir kulturelle Identität wahrnehmen und wie sich Forschung, Kulturwirtschaft und Gesellschaft zueinander verhalten. Die Langzeitaufbewahrung und der verlässliche Zugang zu digitalen Kulturgütern anhand der FAIR- und CARE-Leitlinien sind grundlegend für das kulturelle Selbstverständnis von Individuen, Gruppen und der Gesellschaft insgesamt.

Das geografisch, thematisch und institutionell ausgewogene Konsortium möchte das vielseitige Spektrum der unterschiedlichen Akteure auf dem Gebiet des Kulturerbes repräsentieren. Seine Antragsteller umfassen Universitäten, Infrastrukturinstitutionen, Deutschlands größte GLAM-Institution (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) und die Akademie der Wissenschaft und der Literatur Mainz. Elf akademische Gesellschaften, die jeweils ein Forschungsgebiet repräsentieren, begleiten diese Gruppe, zu der auch das Museum für Naturkunde Berlin gehört.

Die Sammlungen naturkundlicher Museen sind per se Teil des Kulturerbes – Daten kultur- und naturhistorischer Disziplinen sind fest miteinander verbunden. Das Museum für Naturkunde Berlin ist ein innovatives Kommunikations- und Forschungszentrum für die NFDI. Seine zoologischen, paläontologischen, geologischen und mineralogischen Sammlungen sind von hoher wissenschaftlicher und historischer Bedeutung. Es verpflichtet sich dazu, seine Sammlungen als kulturelles Erbe zu erforschen und den gesellschaftlichen Dialog zu fördern. Seine umfassende Expertise trägt dazu bei, FAIR-Datenstandards auf nicht-textuelle materielle und immaterielle Kulturgüter anzuwenden.

Das Museum ist eine der führenden Institutionen hinsichtlich der Entwicklung domänenspezifischer (Meta-)Datenstandards für Sammlungen (ABCD, EFG). Die hierfür genutzte Technologie kann den Datenstandards dienen, die für historisch-kulturelle Daten relevant sind, z. B. LIDO. Als Schnittstelle beobachtet das Museum Entwicklungen, gibt entscheidende Impulse und unterstützt mit seiner Expertise und technologischen Vorreiterrolle den fachübergreifenden Dialog und Informationsaustausch.

Hier finden Sie die Homepage der NFDI4Culture.

Hier finden Sie den Twitter-Account der NFDI4Culture, @nfdi4culture, Hashtags: #NFDI, #Culture.

NFDI4Objects

NFDI4Objects ist ein multidisziplinäres Konsortium und richtet sich an Forschende und Praktizierende, die mit dem materiellen Erbe aus drei Millionen Jahren Menschheits- und Umweltgeschichte arbeiten. Das Museum für Naturkunde arbeitet innerhalb des Konsortiums als Partner mit an der Standardisierung und Interoperabilität von Sammlungsdaten. Gemeinsam mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz und weiteren Partnern wurde vom MfN das Pilotprojekt Zur Interoperabilität von Daten über archäologische und naturkundliche Objekte (TRAILs – Task-Related Activities for Implementation and Launch of Services) entwickelt. In diesem Projekt steht die Provenienz komplexer Objekte aus archäologischen und naturhistorischen Sammlungen im Fokus. Ziel ist die Entwicklung eines konzeptionellen Modells, das die semantische Interoperabilität von Sammlungsdaten auf der Grundlage fachübergreifend aufgestellter Anwendungsfälle realisiert und dabei vorhandene, domänenspezifische Datenmodelle berücksichtigt.

Hier finden Sie die Homepage der NFDI4Objects.

Hier finden Sie den Twitter-Account der NFDI4Objects, @nfdi4objects, Hashtags: #NFDI, #NFDI4Objects.

Links:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG)

Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) Bonn

Rat für Informationsstrukturen (RFII)

European Open Science Cloud (EOSC)

Forschungsdaten-Wiki