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Vorhang auf für... Ines Theileis l Glitzern & Denken

Ines Theileis © Stefan Tietz

Ines Theileis ist die künstlerische Leiterin von Glitzern & Denken und steht als Moderatorin und Sängerin selbst auf der Bühne. Nach einem Studium des klassischen Gesangs an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden ist sie seit vielen Jahren in experimentellen Band- und Musikprojekten und als Gesangspädagogin tätig. Als Gründerin des Ensemble Salon Fähig hat sie einen Kreis von Künstler*innen versammelt, die ihre Liebe für das Denken und die Faszination für wissenschaftliche Themen teilen. Heute möchten wir euch Ines näher vorstellen. Wir haben uns mit ihr über die Entstehung des Wissenschaftsvarietés unterhalten und darüber, was das Besondere an Glitzern & Denken ist. Erfahrt nun, was sie antreibt und was sie an der Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen und Künstler*innen fasziniert.

Ines möchte mit Glitzern & Denken die Freude am Denken fördern. Die Beschäftigung mit neuen, ungewöhnlichen Themen soll begeistern und vor allem auch zeigen, dass dies nicht mit Anstrengung, sondern mit Leichtigkeit und Spaß verbunden sein kann. Bei den Shows sollen sowohl die Beteiligten als auch die Zuschauenden das Gefühl haben, als feierten sie gerade die Party ihres Lebens! Und im besten Falle lernen sie dabei auch etwas Neues kennen, denn jedes Thema kann spannend und besonders sein, wenn ein kreativer Zugang geschaffen wird. Schräge Geschichten und skurrile Objekte werden bei Glitzern & Denken mit Musik und Wortgewandtheit gekoppelt.

Angetrieben von der Frage „Welche Kunst braucht diese Welt noch?“ und der Überlegung, welchen Beitrag sie in der vielfältigen Kunstwelt leisten möchte, entwickelte Ines die Idee des Wissenschaftsvarietés in Eigeninitiative. So konzipierte sie vor einigen Jahren ihren Salon Fähig. Das NIRGENDWO in Berlin-Friedrichshain ist seit 2014 Heimat, Studio und elementarer Bestandteil des Salon Fähig.

Singen ist für Ines sowohl Passion als auch Profession. Das Sprechen über Wissenschaft auf der Bühne ist dann eher aus Versehen passiert, da die Faszination an wissenschaftlichen Themen sie seit jeher begleitet, inspiriert und motiviert. Ines informiert sich gerne über kuriose Sachen – und sie kann sich für kompliziertes Denken begeistern. Es war und ist ihr jedoch sehr wichtig, Wege zu finden, das Denken leichtfüßiger zu machen.

Ines ist sowohl die künstlerische Leiterin, als auch Performerin, wobei diese „Rollen“ nicht schwerpunktmäßig voneinander zu trennen sind, sondern ineinandergreifen. Wie würde das Känguru von Marc-Uwe Kling sagen: „Ach […] das sind doch bürgerliche Kategorien“. Dazu passt der Anspruch von Glitzern & Denken, die (vermeintlichen) Gegensätze von Kunst und Naturwissenschaft zu durchbrechen. Für Ines ist die Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen ein Privileg und unglaublich bereichernd. Wissenschaftler*innen brennen für ihre Themen und strahlen eine große Begeisterungsfähigkeit aus. In diesem Sinne sind sie letztlich gar nicht so sehr von Künstler*innen, Musiker*innen und Akrobat*innen zu unterscheiden, denn alle sind gleichermaßen erfahren auf ihren Gebieten, wollen ihre Expertise teilen und haben spannende Anekdoten parat. Sie können ebenso von Wissen berichten, von denen die meisten von uns häufig nicht einmal wussten, dass es überhaupt existiert.

Die Begeisterung, die Ines für Themen entwickelt, möchte sie dem Publikum zeigen. Sie möchte Neues lernen und verstehen, wie Sachen funktionieren. Die Welt ist spannend, bunt und voller witziger Geschichten. Man kann das mit einer riesigen Bibliothek oder dem Internet vergleichen. Überall sind neue Informationen zu finden. Dinge, von denen man noch nie gehört hat. Sprachliche Doppeldeutigkeiten, die einen Irritationsmoment schaffen können. Ansichten und neue Erkenntnisse, über die die Wissenschaft laufend neuen Aufschluss liefert. In allen Geschichten und Objekten lassen sich Besonderheiten erkennen. Alles kann spannend und faszinierend sein. Ines möchte auf eine geistige Entdeckungsreise gehen und uns alle mitnehmen.

Im Rahmen des Projekts Glitzern & Denken hat Ines im Museum für Naturkunde Berlin dafür den geeigneten Ort gefunden. Sie kann ihr Faible für schräge Geschichten und skurrile Objekte gut am Museum ausleben, denn mit über 30 Millionen Objekten liegt eine Fülle an Schätzen in den Sammlungsschränken, Schubladen und Gefäßen, die von unterschiedlichen Zeiten erzählen. Wenn man Ines nach ihrem Lieblingsobjekt fragt, lacht sie und sagt „Da gibt es einfach zu viele!“. Aktuell ist die Begeisterung für das Museum als solches in seiner vollen Pracht und Opulenz vorherrschend. Es gibt einige Anwärter, die zum Staunen einladen, aber sie diskutiert mit Philip Golle, ihrem Co-Moderator, gerade noch, ob es etwas „Vernünftiges“ werden soll oder ob sie sich Einhörnern im Museum widmen. Ihr könnt euch also überraschen lassen.