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Citizen Science „für Mensch und Umwelt“

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Konzeptstudie zur Anwendbarkeit von Citizen Science in der Ressortforschung des Umweltbundesamts

„Für Mensch und Umwelt“ lautet der Leitspruch des Umweltbundesamtes (UBA). Die bundesdeutsche Umweltbehörde bearbeitet Umweltschutzthemen von der Abfallvermeidung über den Klimaschutz bis zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Hauptaufträge sind Forschung, Politikberatung und Kommunikation mit der Öffentlichkeit.

Im Jahr 2015 beauftragte die Bundesbehörde eine Gruppe Forschender, das Potenzial von Citizen Science für ihre Ressortforschung zu bewerten, die Grundlage der Politikberatung für Landes- und Bundesministerien ist.

Wissenschaftliche Ergebnisse und aktive Beteiligung

„Es war spannend, die unterschiedlichen Zugänge zu Citizen Science zu sehen“, sagt Katrin Vohland vom Museum für Naturkunde Berlin. Am Projekt waren vor allem Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beteiligt, aber auch Expertinnen und Experten für Transformationsforschung, partizipative und transdisziplinäre Forschung.

Ein einheitliches Begriffsverständnis in der Gruppe war die erste Herausforderung. „Da wir am Museum die Begleitforschung zu Citizen Science aufgebaut haben, konnten wir fachlich maßgeblich Input liefern“, sagt Vohland. Ihre Gruppe habe davon profitiert, die Methodik der sozialwissenschaftlich geprägten Partnerinstitutionen besser kennenzulernen.

Im Projekt wurde der Begriff „Citizen Science“ als „ehrenamtlich durchgeführte Aktivitäten“ definiert, „die zu wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn und zur Forschung beitragen“. „Sich darauf zu einigen war gar nicht einfach“, sagt Vohland. Auf Treffen mit den Projektpartnern und Vertretern des UBA wurde diskutiert, wie Citizen Science von anderen Aktivitäten wie etwa Umfragen abgegrenzt werden kann, bei denen Bürgerinnen und Bürger eher passiv beteiligt sind. Neben dem Erkenntnisgewinn ist Citizen Science für das UBA nun durch die aktive Beteiligung definiert.

Transformative Forschung

Ziel der Konzeptstudie war Bereiche zu identifizieren, in denen Citizen-Science-Ansätze besonders vielversprechend sind. In einigen, wie etwa der Erhebung von Wetterdaten, sind Bürgerinnen und Bürgern schon lange beteiligt. Das UBA hat auch Reallabore gefördert, in denen Wissenschaftler gemeinsam mit gesellschaftlichen Akteuren neue Technologien und Geschäftsmodelle erproben und dabei rechtliche Gestaltungspielräume nutzen dürfen. Anwendungsfelder sind etwa Wasserstofftechnologien für die Energiewende und digitale Innovationen.

„In anderen Bereichen betrachtet das UBA Citizen Science eher kritisch“, sagt Vohland. Als Behörde sei man etwa an wissenschaftliche Protokolle gebunden, die freiwillige Mitwirkung ausschließen.

Das von Technopolis Deutschland in Kooperation mit dem Museum für Naturkunde Berlin, ISIconsult und dem Nexus Institut durchgeführte Projekt wurde vom Umweltbundesamt gefördert.

Weiterführende Information:

Veröffentlichung: Konzept zur Anwendbarkeit von Citizen Science in der Ressortforschung des Umweltbundesamtes