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Anpassungen

Vampire, Zecken und Kopfläuse haben eine Sache gemeinsam: sie ernähren sich von Blut. Das ist die häufigste Nahrungsanpassung von Ektoparasiten, also solchen Tieren, die ihren Wirt von außen anzapfen. Die anderen heißen Endoparasiten, weil sie im Wirt leben. Aber das nur nebenbei. Hier unsere drei Stories.

 

Auf leisen Sohlen

Die südamerikanische Vampirfledermaus hat sich auf Blut spezialisiert. Sie schleicht sich lautlos an ein großes Säugetier an und setzt sich unbemerkt fest. Mit ihren rasierklingenscharfen Schneidezähnen beißt sie eine kleine Wunde, wobei der Wirt kaum Schmerz empfindet. Mit der Zunge leckt sie das austretende Blut auf. Sie trinkt etwa 20 ml Blut pro Nacht und verdoppelt dabei ihr Körpergewicht. Da Blutproteine nicht in Reservestoffe verstoffwechselt werden können, muss ein Vampir jede Nacht trinken. Gelingt ihm das nicht, rettet die Tiere ihr Sozialverhalten: Sie füttern sich gegenseitig.

 

Mehr zu Fledermausforschung am Museum gibt es übrigens hier.

 

Die Überlebenskünstler

An Büschen und im hohen Gras sitzend, warten Zecken darauf, einen Wirt zu entern. Sie fallen also nicht von oben auf ihre Wirte herab, die Gefahr lauert unten! An einer geeigneten Hautstelle verankern sie sich mit ihrem Stechrüssel und einem Klebstoff, dem „Zement“. Erst nach dem Ende der Blutmahlzeit lösen sie sich wieder. Jedes der drei Stadien im Zeckenleben muss einmal Blut saugen. Männchen saugen in der Regel nicht. Vollgesogene Weibchen lassen sich zu Boden fallen und legen als letzte Tat ihres Lebens mehrere tausend Eier. Zecken sind wahre Überlebenskünstler: Sie können monate- und sogar jahrelang hungern und auf diese Weise harte Zeiten überdauern.

 

Läusealarm in der Schule

Läuse sind Blut saugende Insekten. Mit speziellen Klammerbeinen verankern sie sich im Haarkleid des Wirtes. Kopflausbefall in der Schule hat nichts mit fehlender Sauberkeit zu tun. Ihre Verbreitung wird durch mangelnde Kooperation und unzureichende Behandlung begünstigt. Hält man sich nicht an die medizinischen Vorgaben und schickt den Nachwuchs mit unzureichender Behandlung oder zu früh in Kita und Schule, werden die Kopfläuse dort aufgrund der engen Kontakte leicht auf andere Kinder übertragen. Läuse saugen alle 2–3 Stunden Blut. Ihr Speichel ruft starken Juckreiz hervor. Die Eier (Nissen) werden in Haare und Gewebefasern festgeklebt. Läuse müssen mit geeigneten Mitteln und dem Läusekamm bekämpft werden.

 

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