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Berliner Citizen Science Tag 2019 – Alle forschen mit

Wo kommt der Igel in Berlin vor? Wie schmeckt eigentlich Essen? Wie können wir Geschichte in Berlin dokumentieren und erlebbar machen? Berlinert die Nachtigall?

Diese Fragen und noch viele weitere werden im Berliner Raum gemeinsam von Bürgerinnen und Bürgern und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gestellt und untersucht.

Am 24. Oktober laden wir Sie ein mitzuforschen. Kommen Sie von 15 bis 21 Uhr ins Experimentierfeld des Museum für Naturkunde Berlin und erkunden Sie die Vielfalt von Citizen Science im Berliner Raum. Neben Mit-Forsch-Aktionen und Informationsständen können Sie sich auch mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichsten Fachrichtungen austauschen. 

Von 18 bis 21 Uhr findet ein entspanntes Networking und Get-Together mit Weinempfang statt!

Der Eintritt ins Museum ist an diesem Tag ab 15 Uhr frei.

Programm:

Alles rund ums Thema Wildtiere in der Stadt auf einen Blick: Auf „berlin.stadtwildtiere.de“ kannst Du spannende Citizen Science-Projekte entdecken, Wildtiere und ihre Spuren melden und Tipps für ein gutes Miteinander zwischen Mensch und Tier finden. Zusammen mit dem Projekt WTimpact bieten wir ein Wildtierquiz und ein Spurenquiz für Kinder und Erwachsene an.
Unterstützt vom Projekt BIBS (Bridging in Biodiversity Research), Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung
Bürger schaffen Wissen ist die zentrale Plattform für Citizen Science in Deutschland. Sie präsentiert, vernetzt und unterstützt Citizen-Science-Projekte. Mit dem Forum Citizen Science organisiert sie eine wichtige Netzwerkveranstaltung der Bürgerforschung im deutschsprachigen Sprachraum.
Im Herbarium des Botanischen Museums in Berlin existieren über 3,8 Millionen Herbarbelege von getrockneten Pflanzen. Weil die Archivierung durch die Mitarbeiter des Botansischen Museums nicht zu schaffen ist, gehen wir diese Mammutaufgabe gemeinsam mit Bürgerwissenschaflter*innen an. Die digitale Erfassung macht es dann z,B. möglich nachzuvollziehen, welche Pflanzen in vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in einer Region vorkamen. Die Bürger können mitforschen, in dem sie sich an Missionen online auf der Herbonautenplattform beteiligen. Die Besucher lernen die Herbonauten-Plattform kennen und können selbst Eintragungen machen. Außerdem werden echte Herbarbelege gezeigt und erklärt, wie die Forscher Pflanzen in der ganzen Welt sammeln und konservieren.
Das Projekt EU-Citizen.Science schafft die Plattform für Citizen Science in Europa. In den nächsten drei Jahren wird ein Ort entstehen an dem sich ausgestauscht werden kann, Informationen über Methoden, Methodologien gefunden werden können, sowie ganz praktische Informationen zu Trainingsmodulen und rechtlichen Hinweisen zur Verfügung stehen. Die Plattform richtet sich an alle Interessen- und Nutzergruppen. Was ihr von einer Plattform von über und mit Citizen Science erwartet, könnt ihr uns gerne am ersten Berliner Citizen Science Tag persönlich mitteilen.
Die European Citizen Science Association (ECSA) ist eine gemeinnützige Vereinigung, die das Wachstum der Citizen Science-Bewegung in Europa unterstützt, um die Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Prozessen zu verbessern. ECSA setzt sich aus mehr als 150 Einzel- und Organisationsmitgliedern aus über 28 Ländern in der gesamten Europäischen Union und darüber hinaus zusammen und ist Konsortialmitglied für mehrere von der EU finanzierte H2020-Projekte, die sich auf Citizen Science konzentrieren.
Im Frühjahr präsentiert sich Berlin als Hauptstadt der Nachtigallen (Luscinia megarhynchos). Tausende dieser sangeskräftigen Vögel lassen sich in Gärten, Parks, Gleisanlagen und sogar an belebten Straßenkreuzungen vom Grunewald bis nach Pankow nieder und tragen somit zur Biologischen Vielfalt der Berliner Stadtnatur bei. Vermutlich gibt es keinen anderen Vogel, dem in der Literatur und Musik so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde wie der Nachtigall. Was aber bedeutet die Nachtigall für Euch? Habt Ihr selbst ihrem Gesang gelauscht, hat sie einen besonderen Stellenwert in Eurem Leben? Teilt Eure Anekdoten und Geschichten mit uns.
Wie entstehen Gewitter? Wo entstehen sie und wie stark werden sie sein? Um ihre Entstehung besser zu verstehen, haben sich deutschlandweit zahlreiche Forschungsinstitute zum Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung zusammengeschlossen und veranstalten im Sommer 2020 eine Messkampagne (Field Experiment on Submesoscale Spatio-Temporal Variability in Lindenberg, FESSTVaL). Teil davon ist ein Bürgermessnetz mit selbst zusammengesetzten Messgeräten, die mit Messwerten im eigenen Garten zum gesamten Forschungsprojekt beitragen. Die Geräte nennen wir MESSI -- Mein Eigenes SubSkalenInstrument. Das Gehäuse kommt aus dem 3D-Drucker und das Innenleben nutzt Technik des Internets der Dinge. Wir stellen euch MESSI vor und zeigen aus unseren Bürgerworkshops Experimente zur nichtlinearen Atmosphärendynamik – einer der grundlegenden Schwierigkeiten der Wettervorhersage - und ein Entscheidungsspiel zum Umgang mit unsicheren Wettervorhersagen.
Ein Verbundprojekt des Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung mit Freie Universität Berlin und Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
Historisches Radfahrerwissen aus der Zeit um 1900 ist das Forschungsthema von Jens Bemme. Sein Beispiel: Oskar Kilian und die Radler-Streifzüge durch die Mark Brandenburg. Viele dieser Bücher wurden inzwischen in der ZLB Berlin digitalisiert. Solche Tourenbücher für Radfahrer sind wertvolle Quellen – auch für die Heimatforschung. Europäische Heimatforschung nennt Jens Bemme seinen Forschungsansatz für diese überregionalen Puzzle und historischen Narrative. Er zeigt digitale Quellen für die weitere Spurensuche und für eigene Forschungsfragen – mit und ohne Fahrrad.

Wo kommen Igel in Berlin vor? Wie haben Igel sich in ihrer Lebensweise an die Großstadtbedingungen angepasst? Gibt es Unterschiede in der Nahrung, Parasitenbelastung, körperlichen Verfassung, Fortpflanzung und Sterblichkeit zwischen „Stadt- und Landigel“? Wie beeinflussen die wärmeren Stadtbedingungen das Winterschlafverhalten des Igels? Wie beeinflussen die vielen menschlichen Aktivitäten das Verhalten der Igel? Um genaue Daten zur Verbreitung von Igeln im Stadtgebiet zu erheben, ist jede Nachricht über eine Igel-Beobachtung wertvoll. Komme mit der Berliner Igel-Expertin ins Gespräch und werde Teil des Berliner Igelmonitorings.
Die im September 2018 veröffentlichte Website Jewish Places stellt umfangreiche Informationen zu Orten jüdischen Lebens in Deutschland auf einer interaktiven Karte dar. Mittels Zoom-, Such- und Filterfunktion können sich die Besucher*innen der Website über lokale Einrichtungen oder Orte jüdischen Lebens informieren und beispielsweise die eigene Nachbarschaft neu entdecken. Zudem sind die Besucher*innen dazu eingeladen eigene Bilder, Filme und Texte zu jüdischen Orten hochzuladen, die als User-Generated-Content veröffentlicht werden. Über Inhalte zu jüdischen Persönlichkeiten und Stadtspaziergängen erhalten die Besucher*innen einen narrativen Zugang zum Thema. Mit der Sichtbarmachung des vielfältigen jüdischen Lebens in ganz Deutschland soll auch der Diskurs über Diversität und Toleranz in der sich wandelnden Gesellschaft  angestoßen und in die öffentliche Diskussion verlagert werden. 
Unterstützt von zehntausenden Mückenjäger*innen in ganz Deutschland erforscht das Citizen Science-Projekt "Mückenatlas" wo, wann und unter welchen Bedingungen Stechmücken vorkommen. Alle können mitmachen: eine Stechmücke vorsichtig und unversehrt einfangen, im Gefrierschrank über Nacht abtöten und in einer kleinen Schachtel zusammen mit dem ausgefüllten Einsendeformular (www.mueckenatlas.com) an das ZALF schicken. Am Citizen Science Tag kannst Du einheimische und invasive Stechmücken unter dem Mikroskop anschauen, eigene Fänge zum Bestimmen mitbringen und das Mückenatlas-Team mit Fragen zu den sechsbeinigen Plagegeistern löchern.
Mit der App Naturblick kannst du die Berliner Stadtnatur entdecken und zusätzlich auch noch wertvolle Informationen über den Artbestand Berlins sammeln. In einem Co-creation Prozess möchten wir mit euch Funktionalitäten und Inhalte für die Neu- und Weiterentwicklung der App und Plattform Naturblick überlegen und Prototypen entwerfen.
Schmeck! ist ein Pilotprojekt für qualitativ-sensorische Forschung mit 20 Bürger/innen an der Technischen Universität Berlin. Das Projekt forscht rund um Fragen, wie Essen sinnlich wahrgenommen und erlebt wird. Wie schmeckt es und wie kommt es dazu? Ziel unseres Projektes ist es, die Vielfalt zu erkunden, in der wir essen und uns der Komplexität anzunähern, in der Speisen, Körper, Geist und Kontext dabei zusammenspielen. In unserem Schmeckworkshop werden wir einen kleinen Einblick in unsere Forschungspraxis des Schmeckens geben und mit Interessierten ein Schmeckexperiment durchführen.
Im SoCiS-Projekt erforschen wir Citizen Science in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Uns interessiert, wie solche Projekte funktionieren, was sie erfolgreich macht und wo es hakt. Außerdem wollen wir wissen, welche Potenziale diese Form von Bürgerbeteiligung an der Forschung hat, um Fragen von Nachhaltigkeit, Regionalentwicklung und andere große gesellschaftliche Herausforderungen zu bearbeiten. Auf dieser Basis soll das SoCiS-Projekt dann Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis erarbeiten. Dazu haben wir bestehende Forschungsbefunde systematisiert, eine Online-Befragung sowie Interviews mit Projektleiter.innen und Bürgerwissenschaftler.innen in ausgewählten Social-Citizen-Science-Vorhaben durchgeführt.Wir freuen uns darauf, auf dem Citizen Science Tag 2019 mit euch ins Gespräch zu kommen und erste Zwischenergebnisse zu verraten!
Transcribathon ist eine Crowdsourcing-Plattform, auf der historische Dokumente aus verschiedenen Epochen und in unterschiedlichen Sprachen transkribiert und verschlagwortet werden können. Alle Ergebnisse sind sofort und für alle sofort sichtbar und nutzbar. Die Dokumente und Abbildungen stammen von dem Portal Europeana Collections. Die Dokumente und Fotos werden durch die Transkription und Verschlagwortung digital lesbar und auffindbar gemacht sowie mit Ortsangaben verknüpft. Transcribathon wurde von Facts & Files und den Partnern des EnrichEuropeana-Projekts entwickelt.
In drei Mini-Transcribathon (je 45-60 Minuten) sind Besucherinnen und Besucher dazu eingeladen, die Kunst der Transkription zu erlernen, an einem Online-Wettlauf teilzunehmen und dabei an Dokumenten aus dem Museum für Naturkunde und anderen naturhistorischen Archiven zu arbeiten. Auf die Gewinnerteams warten kleine Preise.
Ziel des Forschungsprojektes WTimpact ist es, mehr darüber herauszufinden, was Teilnehmende aus Citizen Science-Projekten mitnehmen und wie sie bestimmte Themen wie z.b. Wildtiere wahrnehmen. Die Erkenntnisse sollen helfen, Citizen Science-Projekte in Zukunft so zu gestalten, dass Teilnehmende mehr davon profitieren. Zum Team gehören neben Naturwissenschaftler*innen auch ein Bildungsforscher und eine Sozialpsychologin. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Wir zeigen Wildtierkamera-Fotos aus dem Projekt und zusammen mit dem Projekt Berliner Stadtwildtiere bieten wir ein Wildtierquiz und ein Spurenquiz für Kinder und Erwachsene an.