TheMuseumsLab Fellows bringen afrikanische und europäische Museen in Bewegung

Das diesjährige Public Event des TheMuseumsLab im Museum für Naturkunde Berlin stand im Zeichen der Schaffung neuer Räume für internationale Zusammenarbeit zwischen Museumsmitarbeitenden, künstlerischer Ansätze zur Auseinandersetzung mit kolonialen Vergangenheiten und der gemeinsamen Gestaltung der Zukunft von Museen. Der Abend bot vielfältige Gelegenheiten für intensiven Austausch zwischen afrikanischen und europäischen Museumsexperten, politischen Entscheidungsträgern und einer interessierten Öffentlichkeit. 

Hochrangige Redebeiträge und inspirierende Diskussionen prägten den Abend, darunter die Grußworte von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, sowie Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, und Gina Blay, Botschafterin der Republik Ghana. 

Claudia Roth: „Kunst und Kultur sind Teil unserer Identität. Wenn wir sie miteinander teilen, teilen wir auch ein Stück von uns selbst. Deshalb sind Projekte wie TheMuseumsLab so wichtig: Sie sorgen dafür, dass wir in einen Gedanken- und Erfahrungsaustausch kommen und es auch bleiben, dass wir einander besser verstehen. Seit drei Jahren schon bringt das MuseumsLab europäische und afrikanische Museen zusammen – und steht damit für eine Erneuerung der kulturpolitischen Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika.“

Katja Keul: „Ich freue mich über einen weiteren Jahrgang junger Museumsmacher, die an unserem MuseumsLab teilnehmen. Die Vertiefung der kulturellen Zusammenarbeit mit Afrika ist ein Schwerpunkt unserer Auswärtigen Kultur- und Gesellschaftspolitik und auch ein Schwerpunkt meiner eigenen Arbeit im Auswärtigen Amt. Mit jedem Jahrgang wachsen die Bindungen zwischen unseren beiden Kontinenten im Museumsbereich. Ich hoffe, dass diesem Jahrgang noch viele weitere folgen werden.“ 

Ghana, das 2024 als Partnerland des Programms fungiert, stellt mit dem Ghana Museums and Monuments Board (GMMB) einen bedeutenden Partner des Projekts dar. 

Gina Blay: “Als Botschafterin Ghanas bin ich stolz, an der Veranstaltung von TheMuseumslab teilzunehmen, bei der afrikanische und europäische Museumsfachleute zusammenkommen, um Erkenntnisse auszutauschen und auf eine integrativere und gerechtere Zukunft hinzuarbeiten. Indem sie die Vielfalt der Erzählungen in den Vordergrund stellen, die Zusammenarbeit fördern und sich mit historischen Ungerechtigkeiten auseinandersetzen, können Museen zu Räumen des Dialogs und der Verständigung werden. Ghana wird diese Bemühungen auch weiterhin unterstützen und den Reichtum unseres gemeinsamen kulturellen Erbes würdigen.” 

Künstlerische Performance und Reflexion über Klangarchive 

Ein besonderes Highlight des Abends bot die künstlerische Performance von Elsa M’Bala, einer renommierten kamerunisch-deutschen (Sound)Künstlerin und Musikerin. M’bala lud die Gäste ein, durch Klanglandschaften zu reisen, um das Verständnis von Musik im Allgemeinen und vom „Anderen“ im Besonderen neu zu gestalten. Die Sound Performance öffnete einen Raum, in dem Musik nicht nur als Kunstform, sondern als Ausdrucksmittel für Geschichte und Erinnerung erlebbar wurde. 

Die Performance wurde von einer Reflexion der TheMuseumsLab Fellows eingeleitet, die zusammen mit der Künstlerin den Kontext der Performance und die Bedeutung von Sound als kulturelles Archiv diskutierten. Sie gaben spannende Einblicke, wie Vergangenheit und Gegenwart durch Klang verbunden werden und welche Rolle Museen dabei spielen können. 

Begegnungen und Austausch mit den Fellows 

Ein weiterer zentraler Moment der Veranstaltung bildete der lebendige Austausch zwischen den Gästen und den 50 TheMuseumsLab Fellows. Diese repräsentieren ein vielfältiges Netzwerk von Museumsfachleuten aus 34 afrikanischen und europäischen Ländern. Die Fellows arbeiten und lernen über den Zeitraum des Programms eng zusammen, um neue Ansätze für die Herausforderungen und Chancen der Museen der Zukunft zu entwickeln. 

Eine Plattform für die Zukunft 

Seit seiner Gründung im Jahr 2021 hat sich TheMuseumsLab als bedeutende Initiative etabliert, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, in der Museumswelt Brücken zwischen Individuen, Institutionen, Nationen und Kontinenten zu schlagen. Ziel ist es, Museen zu Orten der aktiven Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gestaltung einer gerechten Zukunft zu machen. 

TheMuseumsLab ist ein Kooperationsprojekt, welches von einer Reihe renommierter Institutionen getragen wird, darunter das Museum für Naturkunde Berlin, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), das TheMuseumsLab Alumni Netzwerk, ein hochkarätiges internationales Academic Committee und ein jährlich wechselnder afrikanischer Museumspartner. Finanziert wird das Projekt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem Auswärtigen Amt. 

Mehr Informationen über TheMuseumsLab 

Link Recording: https://www.youtube.com/watch?v=kkJUiVM7xCg