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Kunst/Natur. Künstlerische Interventionen am Museum für Naturkunde Berlin

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Kunstprojekt
Pressemitteilung,

Was passiert, wenn zeitgenössische Kunst auf naturkundliches Sammeln und Forschen trifft? Welche neuen Perspektiven eröffnen künstlerische Erkundungen eines Naturkundemuseums? Wie verändert Kunst in naturkundlichen Ausstellungs- und Sammlungsräumen die Wahrnehmung der Objekte? Was geschieht mit zeitgenössischer Kunst in ungewohnter Umgebung?
Diesen Fragen widmet sich das gemeinsam mit der Kulturstiftung des Bundes initiierte vierjährige Modellprojekt „Kunst/Natur“, das Künstlerinnen und Künstler dazu einlädt, in Auseinandersetzung mit dem Museum für Naturkunde Berlin neue Werke zu entwickeln. Am 28.8.2015 eröffnet die 1. Runde der Interventionen mit Werken von A K Dolven, Saâdane Afif, Sabine Scho & Andreas Töpfer (Laufzeit bis 29.11.2015).

Naturkundemuseen sind seit jeher Orte, an denen Künstlerinnen und Künstler in den Prozess der Naturforschung einbezogen waren. An der Seite von Forschungsreisenden haben sie die Geschichte des Lebens auf der Erde miterzählt, gezeichnet und gestaltet. Sie waren an der Dokumentation von Sammlungen ebenso beteiligt wie an der anschaulichen Präsentation von Natur im Ausstellungsraum.
In Weiterentwicklung dieser Tradition untersucht das Modellprojekt „Kunst/Natur“ am Museum für Naturkunde Berlin die Wechselwirkungen von zeitgenössischer Kunst, Museumspraxis und Naturforschung. Das Projekt eröffnet ein Experimentierfeld, das die Grenzen zwischen Kunstbereich und Naturkundemuseum probeweise überschreitet, um neue Perspektiven auf Natur und museale Kultur zu eröffnen.

Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin, freut sich auf das Experiment: „Künstler erforschen die Welt mit ganz anderen Augen als wir in den Naturwissenschaften. Wir wollen wissen, was sich Neues aus der Begegnung dieser unterschiedlichen Kulturen ergibt.“
In Zusammenarbeit mit externen Kuratorinnen und Kuratoren aus den Sparten Bildende Kunst, Klangkunst und Literatur lädt das Modellprojekt ausgewählte Künstlerinnen und Künstler dazu ein, sich mit dem Forschungsmuseum, seiner Geschichte und seinen Sammlungen auseinanderzusetzen. Die neuen Werke werden bis 2018 in vier Interventionsrunden präsentiert. Die ersten Ergebnisse des Grenzganges zwischen Natur und Kunst sind für die Besucher vom 28.8.-29.11.2015 im Museum für Naturkunde Berlin zu erleben:

A K Dolvens Intervention „echo echo“ ereignet sich in zwei Räumen. Die norwegische Künstlerin initiierte eine Expedition auf die Lofoten, um mit Karl-Heinz Frommolt, Leiter des Tierstimmenarchivs im Museum für Naturkunde Berlin, Paarungsgeräusche des Kabeljaus aufzunehmen. Entstanden ist eine tonale Entdeckungsreise in der Nass-Sammlung. Für den Vogelsaal entwickelte A K Dolven ein Gedicht, in das die Erfahrungen der dort arbeitenden Menschen und die Geschichte des Sammlungssaals einfließen. In Zusammenarbeit mit Gaby Hartel, Kuratorin für Klangkunst im Modellprojekt.

Der französische Künstler Saâdane Afif kündigt in seiner Intervention das Ende der Welt an. In Auseinandersetzung mit dem Museum, das natürliche Objekte der ganzen Welt sammelt und erforscht, entwickelt Afif die Metapher des Museums als Welt für sich und fragt sich dabei, was die Zukunft bringt. Denn auf alle Welten wartet ein Ende. Afif hinterlässt in den Ausstellungen lediglich eine Spur in Form von Postern, die die Performance „Das Ende der Welt“ am 29.11.2015 ankündigen. Ein Werk in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Augustin Maurs.

Die poetische Intervention „The Origin of Senses“ der Autorin Sabine Scho und des Zeichners Andreas Töpfer spürt der Frage nach, wie es für unterschiedliche Organismen ist, sich und ihre Umwelt sinnlich wahrzunehmen. Wie komplex die Sache mit den Sinnen wird, wenn man sich unter Tieren bewegt, davon handeln ihre Gedichte und Zeichnungen. In Zusammenarbeit mit Cord Riechelmann, Kurator für Literatur im Modellprojekt.

Kuratorenteam: Gaby Hartel (Klangkunst), Cord Riechelmann (Literatur), Bergit Arends (Bildende Kunst, ab 2016). Berater für Bildende Kunst (bis 2016): Juan Gaitán. Projektleitung: Anita Hermannstädter, Koordination: Yori Schultka.

Weitere Informationen:
http://kunst.mfn-berlin.de
Die Soundperformance von A K Dolven im Vogelsaal ist zu folgenden Zeiten zugänglich: Di-Fr: 15:00/15:45 Uhr, Sa/So: 13/14/15 Uhr.
Die Performance „Das Ende der Welt“ von Saâdane Afif findet am 29. November um 19:30 Uhr statt.

Fotos und weitere Hintergrundinformationen erhalten Sie unter:

http://download.naturkundemuseum-berlin.de/presse/Kunstprojekt

Die Fotos können zur Berichterstattung in Zusammenhang mit der Sonderausstellung kostenfrei verwenden werden.

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