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Netzwerk Naturwissen

Man sieht die Nutzeroberfläche des Atlas Naturwissen. In verschiedenen Bildkacheln sieht man die Schlagworte "Über uns", "Unser Netzwerk", "Gemeinsames Handeln" und "Naturwissen".

Klimawandel, Artensterben oder Biodiversitätsverlust: Die Herausforderungen der Gegenwart können ganz offensichtlich nicht alleine bewältigt werden. Für ein umfassendes Bild braucht es ohne Frage einen multiperspektivischen Austausch. Das Museum für Naturkunde ist mit seinem Netzwerk Naturwissen Austragungsort einer Zusammenarbeit mit Partner:innen aus Berlin und Brandenburg.

Ökologische, politische und soziale Veränderungen lassen sich im Verhältnis zur Natur erzählen und verlangen heute mehr denn je, Zusammenarbeit neu zu denken. Wollen wir die Welt verändern, benötigen wir ohne jeden Zweifel vertrauensvolle Allianzen, die sich an unserer Beziehung zur Natur ausrichten. In der Reibung, die entsteht, wenn unterschiedliche Ideen, Perspektiven und Erfahrungen miteinander zugewandt ringen, liegt der Glutkern kreativer und innovativer Veränderungen. Deshalb entsteht am Museum für Naturkunde Berlin das Netzwerk Naturwissen, dessen Arbeit und dessen Diskussionen im Atlas Naturwissen zu finden sind. Durch die gemeinsame Arbeit im Netzwerk entstehen Inhalte und Karten, die abstrakte Überlegungen mit geteilter Praxis zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort verbinden. Sie dienen dazu, Erkenntnisse sichtbar und teilbar zu machen und zielen darauf ab, Zusammenarbeit zu strukturieren, zu protokollieren und sie inhaltlich und methodisch weiterzudenken.

Das Netzwerk Naturwissen

Das Netzwerk Naturwissen bildet eine lebendige, überraschende und gemeinschaftliche Kontaktzone unterschiedlicher Partner:innen aus dem Arbeitsraum Berlin und Brandenburg. Es ist ein Dach, um neue Denkwege zu wagen und Handlungsweisen zu erproben. Das Ziel des Netzwerks Naturwissen besteht in der Gewinnung und der Reflexion von Naturwissen der Gegenwart und zwar, um daraus demokratietaugliche Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit zu finden. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass nicht eine Perspektive allein die Wechselwirkungen zwischen Natur, Gesellschaften, Technologien und Umwelt angemessen beschreiben und gestalten kann. Globale Übereinkommen (wie die Sustainable Development Goals (SDGs) oder das Montreal Abkommen (2022)) legen zwar einen normativen Konsens bezogen auf notwendige Veränderungen nahe. Allerdings lassen entsprechende Bemühungen offen, wie eine (scheinbar) geteilte Absicht praktisch umsetzbar ist. Anders gesagt: Willenserklärungen und Welt sind bislang nicht deckungsgleich. Auch deshalb braucht es Orte, an denen Menschen sich begegnen, an denen sie gemeinsam denken und sich austauschen und in dem sie dies für Lösungen tun. Schließlich braucht es keinen Warteraum radikaler Transformationen, sondern ein mobilisierendes Aktionsprogramm.

Die Arbeitsweise, Inhalte sowie der Prozess des Netzwerk Naturwissen sind auf der projekteigenen Webseite im Atlas Naturwissen dokumentiert, visualisiert und zugänglich gemacht. Einerseits als Instrument der Reflexion, andererseits, um Erfahrungen zu teilen und von ihnen zu profitieren. Das Wissen, was auf diesem Weg entdeckt wird, ist nicht die eine, die einzige Lesart, auf Natur-Fragen zu schauen. Es ist ein Angebot, Welt zu lesen. Schauen Sie gern vorbei unter: https://atlasnaturwissen.de 

Wer ist das Netzwerk?

Seit dem Herbst 2022 versammeln sich im Netzwerk Naturwissen über 30 Partner:innen aus dem Raum Berlin/Brandenburg mit unterschiedlichen Erfahrungen, Einsichten und Expertisen in Bezug auf Mensch-Umwelt-Beziehungen und Naturwissen. Das Netz, das hier entsteht, verbindet für ein Naturwissen spannende Perspektiven. Die Biologie, die Lebenswissenschaften oder die politische Theorie sind nur einige Beispiele, die einen weiten Reigen hier angelagerter Themen andeuten. Dieser Startpunkt ist ein erster Schritt, die für die Aushandlung komplexer Wissensbestände notwendigen Perspektiven aus Politik, Kunst, Kultur, Zivilgesellschaft zu versammeln und weiterzutragen. Schließlich haben alle Netzwerkler:innen Zugang zu ihren jeweiligen Communities. So ist es ausgewiesenermaßen Ziel des Netzwerks, keinen rein akademischen Zusammenhang zu stiften. Stattdessen lebt das Netzwerk von seinen Partner:innen aus NGOs, von Aktivist:innen oder Kulturinstitutionen. Die Involvierten eint das Interesse, durch ihr Projekt einen Aspekt dieses Naturwissens zu beleuchten. Dieser inhaltliche Bezug kann dabei Ausgangspunkt möglicherweise unerwarteter Zusammenarbeiten sein.

Formate des Netzwerks

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit im Netzwerk entstehen unterschiedliche Angebote und Formate sowohl für die Netzwerkler:innen als auch für alle Interessierten. Diese entstehen zum Großteil in den gemeinsamen Netzwerktreffen, in denen die Netzwerkler:innen spezifische Themen und Probleme identifizieren, aus denen neue Arbeitszusammenhänge und eigene Netzwerkprojekte entstehen, die innovative Kräfte freisetzen. Die Formate, die hier entstehen, zielen nicht auf reine Informationsvermittlung ab, sondern wollen Erkenntnisse und Erfahrungen miteinander konfrontieren. Im Rahmen der Arbeit in Projektgruppen entstehen unterschiedliche Veranstaltungsangebote.
In der ersten Phase des Netzwerk Naturwissens haben sich sechs unterschiedliche Projektgruppen gebildet, die sich auf verschiedene Weise mit dem Themenkomplex Biodiversitätsverlust/ Aussterben beschäftigen:

Des Weiteren entstand die Veranstaltungsreihe “Netzwerk Naturwissen im Gespräch”, in der sich öffentlich aktuellen, gesellschaftlichen Entwicklungen und Diskursen zu Mensch-Umwelt-Beziehungen gewidmet wird. Die Veranstaltungen leben davon, dass hier unterschiedliche Netzwerkler:innen in verschiedenen Formationen öffentlichen zu tagesaktuellen Ereignissen sprechen; beispielsweise zur Vertragsstaatenkonferenz in Montreal (COP 15), dem Globalen Klimastreik aber auch über Neuerscheinungen von thematisch einschlägigen Büchern. 

Zudem biete das Netzwerk Naturwissen einmal im Monat einen Lesekreis für Netzwerkler:innen, Museumsmitarbeitende und weitere Interessenten an. Dabei wird sich entlang von Texten über aktuelle Konzepte und unterschiedliche Perspektiven zum Thema  Aussterben, Biodiversitätswandel und Artenvielfalt ausgetauscht.

Weitere Informationen zu den einzelnen Terminen der Projekte, Veranstaltungen und des Lesekreises sind auf dem Atlas sowie auf der Webseite des Museums für Naturkunde und auf unseren Social-Media-Kanälen zu finden. Für Anregungen oder Fragen melden Sie sich gerne unter: netzwerknaturwissen@mfn.berlin.