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Evolution des Museums

Ein Bagger vor einer der hinteren Fassaden des Museums für Naturkunde Berlin

Das Museum für Naturkunde Berlin erfindet sich neu. Aus dem historischen Gebäude an der Invalidenstraße wird ein Museum des 21. Jahrhunderts, das seine Sammlung für die Welt öffnet: ein Ort des Forschens und Bewahrens, der Begegnung und Demokratie.

Dieser Artikel erschien zuerst in unserem Journal für Natur (Ausgabe 8/2023).

Wäre dieses Gebäude ein Schiff...

... dann läge an der Invalidenstraße 43 in Berlin-Mitte ein Ozeanriese vor Anker. Ein altehrwürdiger Dampfer, der Generationen von Familien auf Entdeckungsfahrten mitgenommen hat, ohne dass je ein Anker gelichtet wurde. In dessen Bauch sich die wundersamsten Dinge angesammelt haben, Dinosaurierskelette und längst ausgestorbene Fische, die vor Jahrhunderten konserviert wurden – wertvolle Zeugnisse der Naturgeschichte, von unschätzbarem Wert für die Zukunft. Es war Kaiser Wilhelm II. persönlich, der das Museum für Naturkunde Berlin 1889 eröffnete. Seither hat das Haus vier Staaten überdauert und zwei Weltkriege und ist dabei immer eines geblieben: ein Forschungsinstitut auf der Höhe der Zeit, das heute zu den acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft zählt. Doch die Zeit hat Spuren hinterlassen. Fast 80 Jahre nach Kriegsende sind zwei Drittel des Gebäudes noch immer versehrt, die Gräuel des Häuserkampfes in die Mauern eingraviert. 

Ein Teil des Gebäudekomplexes, der sich mit 60.000 Quadratmetern über den halben Block zieht, wurde in den letzten 15 Jahren bereits wieder hergerichtet. Darunter der Ostflügel des kammförmigen Bauwerks. Er war am 3. Februar 1945 von einer Zehn-Zentner-Bombe komplett zerstört worden. Für die elegante Nachempfindung der historischen Klinkerfassade aus Beton-Abgussteilen wurde das Schweizer Architekturbüro Diener & Diener mit dem Preis des Deutschen Architekturmuseums ausgezeichnet. Im Innern lagern heute 276.000 Gläser mit in Alkohol konservierten Fischen, Reptilien und anderen Tieren in einem teils öffentlich einsehbaren Depot. Diese 2010 eröffnete Nasssammlung wird von Naturkundemuseen weltweit als Vorbild für die Öffnung von Forschungssammlungen betrachtet. 

Gerade wird noch der Westflügel durch das Berliner Architekturbüro Müller Reimann saniert – die Bagger rollen bereits durch die Innenhöfe. Weiter hinten jedoch, hinter dem ersten und zweiten Innenhof, in den oberen Etagen, im Keller und all den verwinkelten Fluren und Nebenräumen bröckelt weiterhin der Putz von den Wänden, sind Fenster kaputt und Dächer notdürftig geflickt. Im Nordflügel, der 1917 nachträglich eröffnet wurde, sowie im ebenfalls später gebauten Nordbau, findet Spitzenforschung in unsanierten und überbelegten Räumen statt. Streift man hier umher, sieht man verrosteten Stahl, abgestützte Decken, zerfressenes Holz, veraltete Elektrik und uralte Wasserleitungen, die auf dem Putz verlegt sind. Eine solche Morbidität findet man in der Berliner Innenstadt sonst kaum noch irgendwo.

Der unsanierte Devonsaal im zweiten Obergeschoss des Hauptgebäudes

Ein Plan für die Zukunft

"Jetzt können wir endlich das gesamte Haus sanieren, um uns zu einem offenen und integrierten Forschungsmuseum in der Mitte der Stadt zu entwickeln", sagt Geschäftsführer Stephan Junker. 

Der Zukunftsplan, den sich das Museum gegeben hat, sieht vor, dass die aus 30 Millionen Objekten bestehende Sammlung umfassend für die Öffentlichkeit zugänglich wird und das Museum sich zu einem Ort des Austauschs und der Diskussion entwickelt, der Wissen auf neue Weise vermittelt – und gemeinsam mit der Gesellschaft schafft. Zudem soll ein Wissenschaftscampus für Natur und Gesellschaft entstehen. 660 Millionen Euro hat das Museum für Naturkunde Berlin für seinen Zukunftsplan von Bund und Land zugesagt bekommen. 294 Millionen Euro davon sind für den Umbau des historischen Gebäudes an der Invalidenstraße vorgesehen, um auf den bislang noch unsanierten 30.000 Quadratmetern hochwertige Räume für das neue Selbstverständnis zu schaffen. Nach all den kleinteiligen Notsanierungen der vergangenen Jahre kann so endlich ein ganzheitliches Konzept für die Besuchendenführung entstehen. 

"Zum ersten Mal haben wir die Chance, das Museumserlebnis neu zu gestalten, dem Haus eine neue Identität zu geben und Besuchende besser willkommen zu heißen", sagt Selina Schultze, die als Architektin die bauliche Umsetzung des Zukunftsplans leitet. 

Sie hat den internationalen Architekturwettbewerb mit vorbereitet, der die Vision wahr lassen werden soll. Ende Juni wählte eine hochkarätige Jury aus 15 eingereichten Arbeiten die des Architekturbüros gmp International GmbH (hervorgegangen aus Gerkan, Marg und Partner) als ersten Preis aus. Der Gewinnerentwurf, der voraussichtlich ab 2027 gebaut wird, macht den Weg frei für einen neuen Evolutionsschritt in der langen Geschichte des Museums für Naturkunde Berlin. Besuchende erwartet künftig ein luftiges Gebäude, in dem man sich besser orientieren kann – mit neuen Rundgängen durch eine größere Ausstellung, einem einladenden Eingangsbereich sowie überdachten und begrünten Innenhöfen. 

"Die Besuchenden werden ein komplett neues Gefühl haben, wenn sie das Haus betreten", sagt Junker.

Ein Museum, zwei Standorte

Doch an der Invalidenstraße gibt es nicht genügend Fläche, um allen Anforderungen des Zukunftsplans gerecht zu werden. Das Architekturbüro David Chipperfield Architects hatte bereits 2020 im Zuge einer Masterplanung den Raumbedarf des Museums für Naturkunde Berlin ermittelt und festgestellt, dass mindestens fünf Tiefgeschosse nötig wären, um alles am bisherigen Standort unterzubringen. 

"Es gab sehr große Bedenken, all die einzigartigen Sammlungsgegenstände in ein unterirdisches Depot zu geben. Da braucht nur irgendwo mal eine Undichtigkeit auftreten und dann läuft alles voll", sagt der Architekt Dieter Janosch, der das Museum für Naturkunde Berlin berät. "Deshalb war schnell klar, dass ein zweiter Standort her muss." Zum Glück fand sich ein geeignetes Grundstück im Technologiepark Adlershof, am nördlichen Eingang nahe des S-Bahnhofs Johannisthal, direkt neben dem Universitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin.

"In Adlershof werden wir unsere um fangreiche Sammlung erforschen und erschließen, hier an der Invalidenstraße vor allem in den Dialog mit der Gesellschaft treten und Zukunftsfragen wie den Erhalt der biologischen Vielfalt erforschen und diskutieren", sagt Junker. 

Der Neubau in Adlershof wird auf rund 18.000 Quadratmetern Labore, Büros und einen großen Teil der Sammlung beherbergen und dadurch an der Invalidenstraße überhaupt erst den Platz schaffen, um zum Beispiel den überfüllten Nordflügel sanieren zu können – und neue Ideen von Ausstellungspräsentation und Wissenstransfer umzusetzen. Rund 107 Millionen Euro sind für den Neubau eingeplant. Um Tempo zu machen, entschied sich die Museumsleitung hier für ein schlankes Verhandlungsverfahren, zu dem fünf Teilnehmende eingeladen wurden. 

Die Wahl fiel auf das Generalplanerbüro agn, das ein dreistöckiges Gebäude errichten wird, das wie ein riesiger Setzkasten die Sammlungsobjekte der Invalidenstraße aufnehmen wird und an dessen Holzfassade Kletterpflanzen emporranken werden. Der Baubeginn ist für 2026 geplant.

Eine Mammutaufgabe, die Vergangenheit und Zukunft vereint

Am historischen Standort an der Invalidenstraße ist alles wesentlich komplizierter. Wie einfach wäre es, wenn man das Gebäude einfach in ein Trockendock ziehen könnte wie einen Dampfer. Rost ab, neuer Lack drauf, eine Generalüberholung im Innern, ein paar Umbauten an Deck, und dann wieder ab ins Wasser, der Zukunft entgegen.

Doch dieses Haus ist fest verankert. Es ist eine in Stein gemeißelte Geste des preußischen Selbstverständnisses – entworfen für eine andere Zeit, für andere Menschen in einem anderen Staat, Objektdokumentennummer 09011177,T in der Berliner Denkmaldatenbank. Seine im Erdgeschoss einen Meter dicken Wände aus
rheinischem Tuffstein schützen die Schätze in seinem Innern wie ein veralteter Tresor. 

Den Ansprüchen an eine zeitgemäße Lagerung, Aufbereitung und Erforschung der Sammlung wird das Haus längst nicht mehr gerecht. Und mit seiner epochalen Trutzigkeit engt es – bei all seiner Erhabenheit und Schönheit – all jene ein, die in ihm arbeiten, forschen oder sich die wundersamen Dinge der Natur anschauen, flanieren und kontemplieren wollen.

Damit das denkmalgeschützte Gebäude in Zukunft besser funktioniert, hatte das Museum für Naturkunde Berlin vier zentrale Aufgaben für den Architekturwettbewerb formuliert: Der Entwurf sollte erstens eine neue Erschließung des Gebäudes mit einladenden Rundgängen bieten. Die Idee dahinter: Besuchende sollen in Zukunft an vielen Stellen exklusive Einblicke in die Sammlung erhalten, an deren Erforschung live teilhaben und in viele bisher verschlossene Räume vordringen können. 

Eine weitere Kernaufgabe war es, den Raum des Gebäudekomplexes neu
aufzuteilen. Zusätzliche Forschungs- und Serviceflächen sollen geschaffen werden, möglichst vielseitig nutzbare Ausstellungsflächen und Neubauten im hinteren Teil des Grundstücks. Sind derzeit noch rund 5500 Quadratmeter für Ausstellungen nutzbar, werden es künftig um die 11.000 sein – vor allem in den Obergeschossen, wo früher Teile der Sammlung untergebracht waren, kommen Flächen hinzu. 

Drittens sollten die brach liegenden Höfe und Freianlagen des Gebäudes zu einem zusammenhängenden Campus umgeplant werden. Und viertens war eine bestechende Idee für den Vorplatz und den Eingangsbereich gefragt. Denn bisher gleicht das Portal einem Nadelöhr, durch das sich alle Besuchende hindurchzwängen müssen, um über Treppen in ein viel zu kleines Foyer zu gelangen. Ohne gut funktionierende Garderobe, Toiletten oder ein schönes Café geht es direkt weiter in die Ausstellung – was in Besuchendenumfragen immer wieder kritisiert wird.

Menschen mit Behinderung müssen gar den Nebeneingang nehmen. Und die Tickets gibt es für alle in einem behelfsmäßige Kassenhäuschen auf dem Vorplatz. "Das Museum für die Gesellschaft zu öffnen, heißt für uns auch, alle Besuchende gleichermaßen willkommen zu heißen und die neue Willkommenskultur baulich umzusetzen", sagt Junker. "Das neue Erlebnis der Offenheit wird sich im Innern dann fortsetzen."

Visualisierung_Innenhof@GMP mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekt

Viele gute Ideen, ein eindeutiger Gewinner

Der Architekturwettbewerb brachte ein wahres Feuerwerk an Ideen hervor. Die 17-köpfige Jury, darunter Vertreter:innen von Bund, Land und Bezirk, vom Museum selbst, der Denkmalpflege sowie Architekt:innen und Landschaftsarchitekt:innen, machte sich die Entscheidung nicht leicht.

Zwei volle Tage lang beriet sie sich über die eingereichten Entwürfe. Bis zur Mittagspause des ersten Tages hatten die Architekt:innen in der Jury den Nicht-Architekt:innen gerade mal die Kernideen aller 15 Beiträge erklärt. Es folgten zwei Bewertungsrun- den, an deren Ende noch sechs Arbeiten im Rennen waren. Tags darauf wurden die Favoriten erneut analysiert, vorgestellt und am runden Tisch hitzig diskutiert.

"Man muss sich so eine Sitzung wie einen guten demokratischen Diskurs vorstellen", sagt Junker. "Da gab es viele unterschiedliche Auffassungen, aber am Ende zum Glück ein sehr klares Votum." Gegen 15 Uhr standen die vier Gewinnerbüros schließlich fest. 

Den vierten Platz belegte ein gewagter Entwurf des polnischen Büros WXCA, der das gesamte Museumsgebäude von unten (durch das heutige Untergeschoss) öffentlich zugänglich macht und den Eingang im Vorplatz versenkt – ähnlich wie beim Louvre in Paris. Für diese Idee gab es begeisterte Stimmen, aber die Fachleute waren sich einig: Das wäre nicht bezahlbar und kaum realisierbar.

Auch der zweite Preis, der an das Berliner Büro Staab Architekten ging, sowie der dritte Preis für das Münchner Architekturbüro allmannwappner, begeisterten die Jury. Doch nicht alle Vorschläge darin waren mehrheitsfähig. "In jedem dieser Entwürfe stecken sehr kluge Ideen, aber das Ergebnis, das wir jetzt haben, vereint am meisten von dem, was wir suchen", so Junker. 

Der Gewinnerentwurf von gmp spendiert dem Museum für Naturkunde Berlin eine neue Mitte. Im jetzigen Sauriersaal wird sich das neue Herz des Museums befinden – ein Ort des Willkommens, des Austauschs und der Orientierung, von dem aus barrierefreien Rundgängen durch die Ausstellung starten. Der zweite Hof, hinter dem jetzigen Sauriersaal gelegen, wird künftig mit einer Tageslichtdecke überdacht und zur zentralen Ausstellungshalle. Hier sollen die großen Saurierskelette in Szene gesetzt werden. Auch der dritte große Hof soll Teil der Ausstellung werden. Auf luftigen Brücken werden Besuchende künftig den zentralen Hof queren, um von einem Ausstellungsteil zum anderen zu gelangen.

In den Grundrissen von gmp zeigt eine rot gestrichelte Linie eindrucksvoll, wie die neuen Brücken einen echten Rundweg durch das Gebäude bieten – und zum Schlendern einladen. Auch das Souterrain unter dem zukünftigen Sauriersaal des Museums wird öffentlich. Die Architekt:innen schlagen eine unterirdische Reise durch die Erdgeschichte vor – mit Schaufenstern in urzeitliche Welten. Im Westflügel entsteht zudem ein eigenes Kindermuseum mit Flächen für Bildungsprogramme, Laboren und Werkstätten, an die ein Spielwäldchen und ein mit Hainbuchen bepflanzter Museumsgarten anschließt. Bleibt der hintere Gebäudeteil, der sogenannte Nordflügel, sowie der verwinkelte Nordbau, die Besuchenden kaum wahrnehmen.

Hier entstehen moderne Sammlungsräume, Büros und Labore. Ein Neubau wird den historisch unvollendeten Nordbau um rund 4000 Quadratmeter ergänzen. Hier entsteht auch ein neuer Hof mit Institutsgarten sowie ein Café für die mehr als 600 Forschenden und Angestellten – denn schließlich soll das neue Haus auch ein attraktiver und inspirierender Arbeitsplatz sein. Der Siegerentwurf war jedoch nicht in allen Punkten perfekt. 

"Es ist in Architekturwettbewerben üblich, dass erste Preise angepasst und verfeinert werden müssen", sagt Schultze. So werden vor allem Vorplatz und Eingangsbereich überarbeitet. Hier hatte gmp Rampen vorgeschlagen, über die Menschen mit Kinderwagen oder Rollstühlen seitlich zum Haupteingang gelangen würden, anstatt eine einladende Geste für alle zu bilden. Da auch der Vorplatz denkmalgeschützt ist, sind die Möglichkeiten begrenzt. "Aber wir müssen das Gebäude ins 21. Jahrhundert bringen und zukunftsfähig machen ", sagt Schultze. "Dazu zählt auch, dass es inklusiv ist."

Die eigentliche Arbeit steht erst bevor

Der bevorstehende Umbau des Museums für Naturkunde Berlin ist eine Mammutaufgabe, die viel Geduld und Sorgfalt braucht. "Der größte Teil der Arbeit beginnt erst jetzt, mit der Ausarbeitung der Details", sagt Schultze.

Neben der Verbesserung einzelner Aspekte des Entwurfs gehört dazu auch, das historische Gebäude so nachhaltig wie möglich zu machen. Bereits in den bisherigen Sanierungsphasen wurde Erdwärme angezapft, um Räume im Sommer zu kühlen und im Winter zu wärmen. Das soll fortgeführt werden, ebenso der Lehmputz, der als natürlicher Baustoff das Raumklima verbessert und die Luftfeuchtigkeit stabil hält. Geplant sind zudem Solarpaneele, begrünte Dächer und eine Regenwasseraufbereitung (etwa für die Toilettenspülung) sowie Nistplätze für Fledermäuse. 

So soll ein ökologisches Gesamtkonzept entstehen, das nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen in der Kategorie Silber zertifiziert wird. "Das ist für ein solches altes Bestandsgebäude das Maximum, das man erreichen kann", sagt Architekturberater Janosch.

Sicherlich werden neun Jahre vergehen, bis die ersten Besuchenden die neue Mitte des Museums für Naturkunde Berlin betreten werden. Doch die Stadt muss bis dahin nicht ohne das Museum auskommen. "Wir werden das Haus abschnittsweise von hinten sanieren und die Ausstellung während der Bauarbeiten so lange wie möglich offenhalten", sagt Junker. "Während der baubedingten kurzzeitigen Schließungen wird das Museum dann an anderen Orten in Berlin präsent sein."

Die Evolution zum Museum der Zukunft soll unterdessen vor aller Augen passieren. Für die YouTube-Serie Museums-Evolution begleitet ein Filmteam die Bauarbeiten und gibt Einblicke in Prozesse hinter den Kulissen. Auch vor Ort merken Besuchende jetzt schon, dass vieles in Bewegung kommt. So werden zum Beispiel die Vogelpräparate, die für den Umbau umziehen müssen, bald in großen Holzkisten in der Ausstellung verteilt – als sichtbares Symbol des Aufbruchs. 

Ab Frühjahr 2024 können Besuchende sich zudem über den Zukunftsplan und Bauprozess sowie die Digitalisierung der Sammlung informieren. "Wir wollen die Menschen an der Entstehung des neuen Museums teilhaben lassen und sie mitnehmen in eine gemeinsame Zukunft", sagt Junker. Wer dieser Tage durch den Sauriersaal geht, vorbei am mächtigen Skelett des Giraffatitan brancai, kann sich schon ausmalen, wie das Museum wohl aussehen mag, wenn es in der Zukunft angekommen ist. Schon bald wird es so weit sein – erdgeschichtlich betrachtet nicht länger als ein Augenzwinkern. 

Text: Mirco Lomoth
Fotos: Pablo Castagnola