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Lange Nacht der Wissenschaften

Hauptportal Museum für Naturkunde bei Nacht
bis

Während der Langen Nacht der Wissenschaften öffnen über 60 wissenschaftliche und wissenschaftsnahe Einrichtungen in Berlin und Potsdam von 17 bis 24 Uhr ihre Türen. Hier gibt es bei mehr als 1.400 verschiedenen Programmpunkten exklusive Einblicke in die Welt der Wissenschaft und Forschung, sowohl vor Ort als auch online.

Auch das Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung öffnet im Rahmen der Langen Nacht die Ausstellung und lädt zu Vorträgen in der Speakers Corner, Informationsständen in der Ausstellung, Gesprächen und zur Erkundung zahlreicher Projekte ein.

Informationen zur Veranstaltung

  • Samstag, 2. Juli 2022 von 17:00 – 24:00 Uhr
  • Das vollständige Programm aller Veranstaltungsorte finden Sie hier.
  • Das MfN-Programm finden Sie hier:

Programm im Museum für Naturkunde Berlin (Auszug)

Was macht der Ursaurier im Röntgengerät?

Werfen Sie mit uns einen Röntgen-Blick auf Fossilien, die seit 290 Millionen Jahren in Gestein eingeschlossen sind! Das BROMACKER-Projekt lädt Sie ein, die Forschung an einer weltweit einzigartigen Fossilfundstelle in Thüringen zu erleben. Ein besonders wichtiger Forschungsbereich sind dabei die Ursaurier vom Bromacker, unter ihnen frühe Verwandte von Dinosauriern und Säugetieren wie uns. Sehen Sie selbst, wie Forschende am Museum für Naturkunde im CT-Labor Knochen durchleuchten, die dem menschlichen Auge sonst verborgen bleiben, und von ihnen 3D-Modelle erstellen.

Wer ist DORA? Die Erschließung der Molluskensammlung mit maßgeschneiderten Scannern

Naturhistorische Sammlungen erfahren eine regelrechte Welle der Digitalisierung innerhalb der letzten Jahre. Um diese Arbeiten in einem angemessenen Zeitrahmen durchführen zu können, müssen neue Wege erschlossen werden. Einer dieser Wege führte zu DORA, unserer neuen und maßgeschneiderten Scanstation für objektreiche Sammlungen. Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IFF entwickelt und auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Erfahren Sie, wer DORA ist und was sie mit MoBBi Dig zu tun hat.

Why Digitize?

Digitalisierung hat viele Facetten. Bilder sind nur ein sichtbares Ergebnis von Digitalisierungsprozessen. Ebenso gehört die konservatorische Vorbereitung und die Datenerfassung dazu, die entscheidend sind, um die Auffindbarkeit und Nachnutzbarkeit sicherzustellen. Dieser komplexe Prozess, der in der Ausstellung digitize! einsehbar ist, dient der Bereitstellung von entscheidenden Informationen für die Wissenschaft und die Gesellschaft. Wir laden Sie ein, mit unseren Digitalisierungsfachleuten ins Gespräch zu kommen, um über die digitale Erschließung von Insektensammlungen zu diskutieren.

Natur der Dinge. Eine partizipative Sammlung des Anthropozäns

Das deutsch-französisches Projekt Natur der Dinge an den Museen für Naturkunde in Berlin und Paris startet ein offenes, digitales Sammlungsexperiment: Gesucht werden Dinge und Alltagsobjekte, die vom Wandel der Umwelt erzählen und uns helfen, die Herausforderungen der Zukunft besser zu verstehen. Besuchende der Langen Nacht sind dazu eingeladen, sich auch an der Suche nach passenden Objekten zu beteiligen und ihre Geschichten aufzuspüren.

Alten Schriften auf der Spur: Die Transkriptionswerkstatt des MfN

Die Transkriptionswerkstatt mit freiwilligen Teilnehmenden aus ganz Deutschland hilft wissenschaftlichen Projekten des Museums bei der Entzifferung und Erschließung von Archivalien aus der Historischen Arbeitsstelle. Die Teilnehmenden lernen alte Schriften zu lesen und übertragen historische handschriftliche Dokumente in heutige Formate. Machen Sie sich mit den Schriften Kurrent und Sütterlin vertraut, probieren Sie das Online-Tool Transkribus aus, entdecken Sie historische Dokumente und versuchen Sie sich mit Tinte und Feder im Nachschreiben der Buchstaben alter deutscher Schriften.

Auf den Spuren der Madagaskar-Engmaulfrösche

Mit seiner einzigartigen Flora und Fauna ist Madagaskar ein bekannter Hotspot der Artenvielfalt. Die Madagaskar-Engmaulfrösche (Cophylinae) gehören zu einer der artenreichsten Froschgruppen der Insel, welche durch eine Vielfalt an Formen und Größen hervorsticht. Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Diversität der Gruppe bislang unterschätzt wurde und zahlreiche neue Arten bisher unentdeckt blieben. Unser Ziel ist es, diese mittels der Analyse von Unterschieden im Skelettaufbau, der optischen Erscheinung, der genetischen Ausstattung und Bioakustik wissenschaftlich zu beschreiben.

Das Sonnensystem unterm Mikroskop

Wie sind eigentlich das Sonnensystem und die Planeten entstanden? Wie sieht es im Inneren von Planeten aus? Gibt es auf dem Mond oder dem Mars die gleichen Gesteine, wie auf der Erde? Gehen Sie mit uns auf eine Reise durchs Sonnensystem und erfahren Sie, welche Antworten Meteoriten aus unserer Forschungssammlung auf solche Fragen geben. Außerdem bieten wir Einblicke in die Erforschung kosmischen Staubs in Form von Mikrometeoriten, die von Berliner Dächern gesammelt und gemeinsam mit Bürger:innen untersucht werden. Finden Sie womöglich selbst ein kosmisches Staubkorn unter dem Mikroskop!

Fantastische Tierwesen und wie sie sich entwickeln – die embryologische Sammlung des MfN

Embryonen − Entwicklungsstadien von Tieren vor ihrem Schlupf oder ihrer Geburt − sind faszinierend, rührend und erzeugen ein Gefühl der Verbindung. Das kommt nicht von ungefähr, denn in den embryologischen Entwicklungsstadien steckt unsere gemeinsame Evolutionsgeschichte. Die embryologische Sammlung ist mit über 600 Wirbeltierarten eine der größten und artenreichsten Sammlungen weltweit, die mit modernster Technologie erschlossen wird. Wir zeigen, welche spannenden Fragen man mit dieser einzigartigen wissenschaftlichen Ressource adressieren kann, in der unsere eigene Evolution verborgen liegt.

Hat Naturkunde eine Kolonialgeschichte?

Naturwissenschaftliche Museen sind untrennbar mit der Kolonialgeschichte verbunden. So auch das MfN: Seit seiner Gründung 1810 erhielt es Sammlungen aus aller Welt − etwa aus Südamerika und Australien sowie später aus den vom Deutschen Reich kolonisierten Gebieten. Am MfN setzen wir uns seit Jahren mit der kolonialen Provenienz der Sammlung auseinander. In der Langen Nacht der Wissenschaft präsentieren wir aktuelle Forschungen und fragen Sie, wie Naturkundemuseen ihre Verantwortung für das koloniale Erbe wahrnehmen sollten.

Musik der Meeresschnecken

Wie klingen eigentlich Schneckenmuster? Dieser Frage ging ein interdisziplinäres Studierendenteam der TU Berlin im Kurs lab:prepare nach. Inspiriert wurden sie zu dieser Frage vom Aufbau einer Walzenspieldose. Um verschiedenste Kegel- und Olivenschnecken zum Klingen zu bringen, gewährte das MfN unter Federführung der Mediasphere For Nature ihnen Eintritt in die malakologische Sammlung, wo sie Schnecken per Photogrammetrie 3D-digitalisierten und anschließend klanglich interpretierten. Man höre und staune!

Über 400 Millionen Jahre Grün: eine kurze Geschichte über die Evolution der Landpflanzen

Angefangen von ersten Besiedlungen im Ordovizium, über die Entwicklung der Gefäßpflanzen im Unterdevon und ersten Wäldern, der Radiation der Pflanzen im Karbon und Perm, großen Veränderungen im Mesozoikum und dem Aufkommen der Angiospermen bis hin zur modernen Flora der Jetztzeit. Anhand eines durch repräsentative Sammlungsstücke veranschaulichten Zeitstrahls geben wir Einblicke in die durch Fossilien belegte Evolution der Pflanzen. Dabei erzählen wir nicht nur von den fossilen Pflanzen selbst, sondern auch von ihrer täglichen Arbeit, sei es von Sammlungsarbeit, Laborarbeit oder Wissenschaft.

Wie kommt das Wissen in die Welt?

Zu Themen wie Klimawandel, Artensterben, Naturzerstörung, aber auch Artneuentdeckungen und Artenschutz bedarf es aktueller wissenschaftlicher Forschungsarbeit und deren Ergebnisse. Wie kommen diese schnell, für alle recherchierbar und nachnutzbar in die Welt? Die Koordinierungsstelle wissenschaftliches Publizieren am Museum macht sich stark für das offene und freie Publizieren und stellt die Initiativen des MfN vor, um die aktuelle Forschungserkenntnisse in die weite Welt tragen zu können.

ECSA − Wissenschaft von allen für alle

Menschen in ganz Europa führen als Bürgerforschende wissenschaftliche Experimente durch. Denn die beste Wissenschaft entsteht, wenn alle mitmachen können. Deshalb brauchen wir Sie! Besuchen Sie ECSA, um wissenschaftliche Experimente zur Luftqualität durchzuführen und mehr über unsere Projekte zu erfahren. Ob bei einem Spaziergang im Park oder beim Entspannen Zuhause − es gibt viele Möglichkeiten, sich zu beteiligen!