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Pressemitteilung,

Im Rahmen des vom Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützten Projektes BürGEr schaffen WISSen (GEWISS) wurde mit über 700 Beteiligten aus über 350 Organisationen ein Grünbuch für eine Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland erarbeitet. Es enthält sowohl Vorschläge für die Stärkung bereits existierender Aktivitäten als auch für die Entwicklung neuer Strukturen und Fördermöglichkeiten. Das Grünbuch für eine Citizen Science Strategie für Deutschland wird auf dem Forum „Citizen Science – eine Strategie für Innovation und Nachhaltigkeit“ am 16.3.2016 in Berlin vorgestellt.

Citizen Science, zu Deutsch Bürgerwissenschaft oder Bürgerforschung, hat in den letzten Jahren eine große Dynamik entfaltet. Der Begriff umschreibt eine Forschungstätigkeit durch ehrenamtlich aktive Bürgerinnen und Bürger, in der Regel in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen. „Um Citizen Science in Deutschland zu stärken, müssen Leistungen mehr anerkannt werden, die von Bürgern und Forschern gemeinsam erarbeitet wurden“, sagt Dr. Katrin Vohland, Museum für Naturkunde Berlin und eine der Projektleiterinnen. „Die Bürgerforschung kann überraschende und innovative Erkenntnisse für die Wissenschaft erzielen und darüber hinaus gesellschaftlichen Mehrwert wie beispielsweise soziale Innovationen, Umweltbildung und Transformationspotenziale  schaffen“ erläutert Projektleiterin Prof. Dr. Aletta Bonn vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ und dem Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig.

Wie können die Bedingungen in der deutschen Forschungslandschaft dahingehend verbessert werden, dass sich mehr Menschen an der Forschung beteiligen? Dass das wissenschaftliche Engagement zur Dokumentation der biologischen Vielfalt, zur Messung von Lichtverschmutzung oder zur Erforschung der Geschichte eines Ortes im wissenschaftlichen Diskurs ankommt? Wie können bestehende Initiativen, Projekte und Vereine in ihrer Arbeit unterstützt werden? Was muss im Hinblick auf Datenqualität oder rechtliche Aspekte berücksichtigt werden? Im Rahmen des Projekts BürgGEr schaffen WISSen (GEWISS) wurden diese und weitere Fragen im Rahmen verschiedener Veranstaltungen mit Akteuren aus Wissenschaft, Gesellschaft und Politik diskutiert. Durch eine umfangreiche Dialogforenreihe mit insgesamt über 700 Teilnehmenden aus 350 Organisationen wurde das Grünbuch „Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland“ entwickelt und durch eine bundesweite Online-Konsultation und Positionspapiere ergänzt. Zudem sind mehrere themenspezifische Berichte, Trainingsmaterialien und ein Filmclip entstanden sowie ein Wiki-System mit Tipps und Tricks für die Umsetzung von Citizen Science. Seit April 2013 gibt es außerdem eine von Wissenschaft im Dialog (WiD) und dem Museum für Naturkunde Berlin betreute Webplattform, auf der Citizen Science-Projekte aus ganz Deutschland und die Ergebnisse des GEWISS-Bausteinprojektes präsentiert werden: http://www.buergerschaffenwissen.de.

Im Grünbuch wurde der Mehrwert von Citizen Science für verschiedene gesellschaftliche Bereiche herausgearbeitet: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren von der Zusammenarbeit vor allem durch eine zeitliche und räumliche Erweiterung der Datenerhebung. Neue Perspektiven und Ideen bereichern die Wissenschaft und verbessern die Passfähigkeit wissenschaftlicher Fragen auf gesellschaftliche Probleme. Auch die ehrenamtlichen Beteiligten profitieren, sie bekommen Einsicht in neue Themen, sie lernen Menschen mit ähnlichen Interessen kennen und sie tragen zu einem größeren Ganzen bei: Zur Erforschung der eigenen Umwelt oder des Universums, zur Eindämmung von neuen Krankheiten oder zu einer höheren Lebensqualität in Städten. Und der Spaß am Forschen darf auf keinen Fall zu kurz kommen!

Wichtiger Ansatzpunkt ist auch die Fort- und Weiterbildung der Beteiligten, die Bestellung von Ansprechpersonen an Universitäten und Instituten oder die Aufnahme von Citizen Science in Förderprogramme. Vor allem aber müssen sich Bürgerforscher in Deutschland vernetzen, beispielsweise im Rahmen von Workshops, Festivals oder Foren.

Das Grünbuch zur Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland wird auf dem Forum „Citizen Science – eine Strategie für Nachhaltigkeit und Innovation“, am 16. März 2016 in Berlin, Berliner Stadtmission, Lehrter Str. 68, vorgestellt. Die Veranstaltung gewährt den Teilnehmenden spannende Einsichten in verschiedene Projekte und einen Überblick über die Hauptergebnisse des GEWISS Projekts. Darüber hinaus wird in interaktiven Formaten die Anschlussfähigkeit von Citizen Science an weitere gesellschaftliche Bereiche und die Nachhaltigkeitsforschung diskutiert und damit eine weitere Etablierung des Citizen Science-Ansatzes in Deutschland befördert.

Hintergrundinformation zum Projekt

BürGEr schaffen WISSen (GEWISS) ist ein Bausteinprogramm zur Entwicklung von Citizen Science-Kapazitäten. Als Konsortiumsprojekt wird es von Einrichtungen der Helmholtz- und der Leibniz-Gemeinschaft mit ihren universitären Partnern getragen. Beteiligte Partnereinrichtungen sind das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena; sowie das Berlin-Brandenburgische Institut für Biodiversitätsforschung (BBIB) mit den Institutionen Museum für Naturkunde Berlin, Leibniz Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (MfN), Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und der Freien Universität Berlin. Projektpartner sind außerdem der Leibniz-Forschungsverbund Biodiversität (LVB) und Wissenschaft im Dialog (WiD). Das Projekt BürGEr schaffen WISSen – Wissen schafft Bürger (GEWISS) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (Fachbetreuung: BMBF, Referat 113  Strategische Vorausschau, Wissenschaftskommunikation und DLR PT, Büro Wissenschaftskommunikation) gefördert.

Bonn, A., Richter, A, Vohland, K. Pettibone, L., Brandt, M., Feldmann, R., Goebel, C., Grefe, C., Hecker, S., Hennen, L., Hofer, H., Kiefer, S., Klotz, S., Kluttig, T., Krause, J., Küsel, K., Liedtke, C., Mahla, A., Neumeier, V., Premke-Kraus, M., Rillig, M.C., Röller, O., Schäffler, L., Schmalzbauer, B., Schneidewind, U., Schumann, A., Settele, J., Tochtermann, K., Tockner, K., Vogel, J., Volkmann, W., von Unger, H., Walter, D., Weisskopf, M., Wirth, C., Witt, T., Wolst, D. & D. Ziegler (2016): Grünbuch Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland. Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, Leipzig; Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung – MfN, Berlin-Brandenburgisches Institut für Biodiversitätsforschung (BBIB), Berlin

Kontakt:

Dr. Katrin Vohland
Museum für Naturkunde
Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
Forschungsbereichsleitung Wissenschaftskommunikation und Wissensforschung
Director Research Programme Public Engagement with Science
Invalidenstraße 43 |10115 Berlin| Tel: +49 (0)30 - 889140 - 8945
Email: katrin.vohland@mfn.berlin
www.museumfuernaturkunde.berlin/de/taxonomy/term/234/katrin.vohland

Prof. Dr. Aletta Bonn
Departmentleitung Ökosystemleistungen
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ  |  Friedrich-Schiller-Universität Jena
Deutsches Zentrum fürIntegartive Biodiversitätsfroschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
Deutscher Platz 5e  |  D-04103 Leipzig  |  Germany
phone +49 (0)341 - 9733153 (office)  |  +49 (0)171 8178735 (mob)  |  skype  alettabonn
aletta.bonn@idiv.de  | www.ufz.de/ess   | www.ecology.uni-jena.dewww.idiv.de

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Ansprechpartner für Presse

Dr. Gesine Steiner / Pressesprecherin
Leiterin Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit 
Museum für Naturkunde
Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
Invalidenstrasse 43
10115 Berlin
Tel. +49 (0)30 - 889140 - 8917
Fax. + 49 (0)30 - 889140 - 8561
e-mail:gesine.steiner@mfn.berlin
www.museumfuernaturkunde.berlin

Susanne Hufe
Pressestelle UFZ
E-mail: susanne.hufe@ufz.de
http://www.ufz.de/index.php?de=36336

Wissenschaft im Dialog (WiD)
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dorothee Menhart
Tel.: 030-206 22 95-55
E-mail:  dorothee.menhart@w-i-d.de

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