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Berliner Naturkundemuseum verknüpft Geologie, Astronomie, Klima und Entwicklung der biologischen Vielfalt

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Illustration zum ERC Grant der Astronomie, Geologie, Klima und Biologie verbindet
Pressemitteilung,

Der ERC, die wichtigste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung, hat die diesjährigen ERC Preisträger:innen bekanntgegeben. Eine davon ist die Astrophysikerin Jenny Feige, die am Museum für Naturkunde Berlin mit ihrem Projekt NoSHADE in einzigartiger Weise Geologie und Astronomie verknüpft, um ein bisher nie dagewesenes konsistentes Bild der erdgeschichtlichen Entwicklung im Zusammenhang mit dem Kosmos zu schaffen. Die im Zuge der Studie gewonnen Mikrometeorite aus der Atacama Wüste werden die Meteoritenforschung und -sammlung am Berliner Naturkundemuseum erweitern und aus dem Blick in die Vergangenheit Schlüsse für die Zukunft ableiten lassen können.

Im Laufe ihrer Geschichte war unsere Erde immer wieder den Launen des Kosmos ausgesetzt. Sonnennahe Sternexplosionen, als auch Asteroidenkollisionen oder zerbrechende Kometen innerhalb unseres Sonnensystems setzen große Mengen an Staub frei, welcher die Erde treffen kann. Solche Ereignisse können, aber müssen nicht immer katastrophale Auswirkungen auf das globale Klima und die biologische Evolution haben. In jedem Fall hinterlassen sie ihre Spuren auf der Erde.

Das spannende interdisziplinäre Projekt NoSHADE (Novel perspectives on our Solar System History recorded in the Atacama Desert) ermöglicht es, Licht auf folgende zentrale und dringende Fragestellungen zu werfen: Wie viele Sternexplosionen welcher Art ereigneten sich in welcher Distanz zum Sonnensystem in den vergangenen zehn Millionen Jahren? Welches waren die wichtigsten stauberzeugenden Ereignisse, die innerhalb unseres Sonnensystems in diesem Zeitraum stattfanden?

Wie veränderten sie das Klima und die biologische Evolution auf der Erde und was können wir für die Zukunft daraus ableiten?

"Anstatt mit einem Teleskop ins Weltall zu schauen, analysieren wir winzige Meteorite und Spuren kosmischen Staubes aus Sedimenten der Atacamawüste, die mehr als zehn Millionen Jahre in die Vergangenheit zurückreichen", so Jenny Feige, "danach verknüpfen wir diese mit kosmischen Ereignissen." Die meisten Sediment- und Mikrometeoritenanalysen zur Bestimmung ihrer chemischen und mineralogischen Zusammensetzung werden mit den modernsten experimentellen Methoden am Museum für Naturkunde Berlin durchgeführt.

Winzigste Mengen spezieller kosmischer Isotope können nur  mit weltweit einzigartigen Beschleunigermassenspektrometern untersucht werden – in Dresden (HZDR), Wien (Universität Wien, Österreich) und Canberra (ANU, Australien). Aus diesen kosmischen Fingerabdrücken aus der Atacama Wüste werden die Forschenden ein bisher nie dagewesenes konsistentes Bild der erdgeschichtlichen Entwicklung im Zusammenhang mit dem Kosmos schaffen.

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