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Zentrum für Kultur- und Sozialwissenschaften der Natur

Zerstörte Walhalle nach Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg

Das Zentrum für Kultur- und Sozialwissenschaften der Natur vereint Wissenschaftler*innen und Akteur*innen aus Wissenschaftsgeschichte, Science & Technology Studies, Wissenschafts- und Umweltsoziologie, Kulturwissenschaften, Museum Studies sowie den bildenden Künsten. Es widmet sich den Politiken, Geschichten und Kulturen von Natur durch eigenständige Forschung und öffentliche Aktivitäten im Bereich Wissenstransfer. Ziel ist es, die kritische Selbstreflexion in Naturkundemuseen und in den Biodiversitätswissenschaften zu unterstützen, theoretische und praktische Instrumente zur Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Natur, Kultur und Politiken zu entwickeln und neuartige Formate für kollaborative Wissenspraktiken auszugestalten.

Die Mitarbeiter*innen entwickeln Drittmittel-geförderte Forschungsprojekte und beteiligen sich daran, publizieren Aufsätze und Bücher, organisieren Workshops und Konferenzen, stellen ihre Expertise zur Verfügung, kuratieren Ausstellungen und sind Teil vieler nationaler und internationaler Netzwerke.

Aktuelle thematische Schwerpunkte umfassen die koloniale Provenienz naturkundlicher Sammlungen und Sammlungspraktiken; Sammlungs-, Ausstellungs- und Museumsgeschichte, die Verdatung von Natur und Umwelt; soziopolitische Kontexte der Biodiversität; die Geschichte und Zukunft der Museumsarchitektur sowie künstlerische Interventionen in Museumsräumen.

Das Zentrum für Kultur- und Sozialwissenschaften der Natur veranstaltet ein regelmäßig stattfindendes Colloquium. Ab dem 21.11.2024 beginnt die Vortragsreihe 

Heritage and Justice: Unpacking Legal Narratives in Natural History.

Naturgeschichtliche Sammlungen basieren auf vielfältigen Akkumulationspraktiken — koloniale Extraktion, Plünderungen in Kriegsgebieten oder Schenkungen von Naturforscher*innen und Großwildjäger*innen, um nur einige zu nennen. Die rechtlichen und ethischen Begründungen dieser Aneignung bieten einen Einblick, wie “Natur“ zu einem naturkundlichen Sammelobjekt wird. Welche Rechte hat die Natur? Wie legalisieren Bürokratie, Dokumentation und Wissenschaft den Aufbau von Museumssammlungen? Inwiefern schreiben digitale Technologien rechtliche und ethische Konzepte von Erbe, Eigentum und Zugang fort? Sind Tierpräparate, Fossilien oder Herbarbelege als Kultur- oder Naturobjekte definiert und was folgt daraus für Indigene Selbstbestimmung und Restitution?

Die Vortragsreihe Heritage and Justice: Unpacking Legal Narratives in Natural History lädt internationale Wissenschaftler*innen ein, um rechtliche, ethische und fachliche Annäherungen an diese Fragen zu diskutieren. Ziel ist es, ein Forschungsfeld aufzumachen, das die komplexen Zusammenhänge an der Schnittstelle von Recht, Ethik, Politik, Souveränität und naturhistorischen Sammlungen aufzeigt.

Heritage and Justice: Unpacking Legal Narratives in Natural History
Mittwochs, 13-14 Uhr, online

  • 22.01.2025
    Natural Collections and New Technologies
    Alicja Jagielska-Burduk (University of Opole, Poland)
  • 29.01.2025 *5pm CET*
    Mitigating Colonialism: Indigenous Peoples, Legal Pluralism, & Restitution
    Nazune Menka (University of Seattle School of Law)
  • 12.02.2025
    Nature Conservation: Protecting the Idea of “Terra Nullius”
    Linda Poppe (Survival International)
  • 19.02.2025
    Biopiracy of Traditional Knowledge: From Colonial Roots to Modern Implications
    Naazima Kamardeen (University of Colombo)
  • 26.02.2025
    The Construction of Land as Property in Colonial Discourse of the 18th and 19th Century
    Anna Möllers (Universität Erfurt)
  • 12.03.2025
    Distinction Without Difference? Natural vs. Cultural Heritage in the Spotlight of Restitution Claims
    Paul Philipp Stewens (Maastricht University)
  • 19.03.2025
    Repatriating Fossils: Some Case Studies from Brazil
    Taissa Rodrigues Marquesda Silva (Universidade Federal do Espírito Santo)

Um Anmeldung unter humanities[at]mfn.berlin wird gebeten.

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Frühere Colloquiums-Programme finden Sie hier:

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